Alle weiteren Berichte im Blogbuch II

 

Nun ein kleiner Exkurs zu diesem Ladegerät. Zu Beginn unserer Reise mit dem Camper regte sich Adi auf, weil ich immer alles versorge und verstaue. So muss er immer wieder alles suchen und aus Tüten und Schachteln klauben. Also liess ich alles stehen und liegen als wir unseren Anhänger zusammen klappten. Wie wir unser zu Hause wieder ausklappten, stand das Ladegerät in einem ungesunden Winkel vom Laptop ab und ward nicht mehr zu gebrauchen. Jegliche Kommentar und Schuldzuweisungen dazu blieben dem ehelichen Frieden zuliebe unausgesprochen. Fakt ist aber, dass weiterhin Ordnung herrscht im Caravan.  Das ersetzten des Ladegerätes stellte sich als komplizierter dar als je gedacht, da es einen USB C Anschluss hat. In Australien weder zu kaufen noch zu bestellen. 10 Tage lang suchten wir danach. Dann gaben wir es auf und fragten unseren Freund Tom, ob er es in der Schweiz bestellen und zu uns nach Australien schicken kann. So begann die grosse Reise des Ladegerätes. In Hong Kong hergestellt, reiste es über London in die Schweiz und von da wieder um die halbe Welt nach Australien, wo wir es bei Lucio in Sydney abholen konnten. Fast drei Monate waren wir somit Laptop los und ich muss sagen wir haben ihn nicht vermisst. Statt e- Mail verschickten wir Briefe, den Blog aktualisierte ich rudimentär in der Bibliothek, statt Abends einen Film zu schauen, sassen wir ums Feuer, statt Hörgeschichten vom I-Pod zu laden, liessen wir unsere Fantasie walten. Ich könnte Bücher schreiben mit den vielen erfundenen Geschichten. Seit drei Wochen ist unsere Laptopbefreite Zeit vorbei. Ich muss sagen, ich geniesse es wieder mehr online zu sein, will jedoch weiterhin viel Laptop freie Zeit geniessen.

 

 

Entstaubt und zivilisiert sind wir weiter aus dem Landesinneren an die Küste. Weizenfelder wohin das Auge blickte. Dazwischen Kornspeicher und kleine, verlassen scheinende Dörfer. Wir campierten 2x auf einem Spielplatz, da es nix kostet, Toilette und Tische sowie Kinderbespassung inklusive. Oft sahen wir dabei nur streunende Hunde und keine Menschenseele. Fast ein bisschen unheimlich. Ziel war Victor Harbour und von da die Fähre zur Kangoro Island. Doch den Preis den wir für diese 40 min. Überfahrt hätten bezahlen müssen liess uns fluchtartig das Reisebüro verlassen. Mehr als drei Mal so viel wie wir dafür im Reisebudget eingeplant haben. Etwas desorientiert standen wir nun da. Was jetzt? Wohin?  Auch Victor Harbour hat so einiges zu bieten. Mit dem Rösslitram fuhren wir zur kleinen Granit Insel, umrundeten sie zu Fuss und hielten Ausschau nach den kleinen Pinguinen. Um diese Tageszeit waren sie jedoch alle auf der Fischjagt im Wasser.

 

Das Wetter inzwischen wieder deutlich kühler und nasser als die Woche zuvor. Nachts sank das Thermometer  bis zu 6°C. Um dem Frust zu entgehen zitternd an den schönen Stränden Südaustraliens zu stehen, entschieden wir uns für den Innlandweg. Dafür konnten wir so die vielen Höhlen von Naracoorte besuchen. Mit den breiten Treppen und Wegen, fehlte uns dabei der Abenteuerfaktor. Nachdem wir in Neuseeland so aufregende Höhlen selber erforschen konnten, vermissten es die Kinder selber durch die abgesperrten kleinen Gänge zu kriechen. Trotzdem sehr schön. Spannend war auch die Ausstellung über die vielen Tierskelette welche in den Höhlen gefunden  und anschaulich präpariert wurden, viele davon vor Jahren ausgestorben.

 

Hier im Gebiet des Mount Gambier zeigt uns Australien nochmal eine ganz neue Seite mit den alten, erloschenen  Vulkanen. Hauptattraktion ist der Kratersee Blue Lake. Wie der Name schon sagt, glänzt er in einem tiefen Blau. Jeden Frühling ändert er innert Tage seine Farbe von Mausgrau zu strahlend Blau und im Herbst wieder zurück ins Grau. Man nimmt an, dass dies mit der Wassertemperatur zusammen hängt. Die Kinder hingegen sind begeistert vom Senkloch, welches in einen wunderschönen Garten verwandelt worden ist und in dem man in der Dämmerung die aus ihren Felsnischen kriechenden Possums füttern kann. Es gibt so vieles zu erkunden, jeden Abend verlängern wir unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht auf dem Camping. Was besonders auch die Familie neben uns freut, hat doch ihre eine Tochter mit Yanis Velo Fahrrad fahren gelernt.  Im Gegenzug darf sich Yanis um das kleine Hündchen kümmern. Im Cave Garden gibt es Abends eine imposante Lichtshow, im Stadthaus zeigen sie 2x im Tag einen spannenden Film über die Vulkane und ein Museum zeigt die Geschichte der Besiedelung und des Lebens der Aboriginal auf. Natürlich darf auch ein Besuch der Bibliothek nicht fehlen, neben Bücher und Musik gibt es eine kreative Bastelecke, im Playcafé können sich die Kinder beim Regenwetter austoben und wir stöbern durch die gut sortierten  Secondhand Läden.

 

  

 

Was haben wir geschwitzt in den letzten Tagen. Unsere Schlafsäcke lachten uns an voll Hohn, wir wussten nicht wohin damit, selbst ihr Anblick liess unseren Schweiss perlen. Es war so heiss, unsere Schokolade schmolz im Kühlschrank dahin. Und der ist wohlgemerkt seit Dubbo geflickt, nur bei über 40° mag auch der etwas ältere Kasten nicht mehr mit.  Wir haben Australien erlebt wie man sich in der Schweiz Australien vorstellt. Heiss, trocken, rote Erde, einsam, weit, voller nervigen Fliegen und Kängurus. Von Dubbo aus sind wir stundelang über einen schnurgeraden Highway gedonnert. Eine Strasse bis zum Horizont und weiter. Die erste kleine Kurve nach 60 Kilometern. Trotzdem haben wir es geschafft, in der einzigen grösseren Ortschaft auf den falschen Highway abzubiegen. Es hätte uns als Segler stutzig machen sollen, dass die Sonne links von uns unter geht, während wir in den Westen fahren. Hat es aber nicht. Erst als Ortschaften angeschrieben waren, die nicht auf der Karte verzeichnet waren und die Tatsache, dass die Eisenbahnschiene rechts der Strasse verlief und nicht wie auf der Karte eingezeichnet links, machte uns stutzig. Zu müde um die letzten 80 Kilometer wieder zurück fahren und dies im Känguruslalom. Denn wo auch immer diese Tiere sich tagsüber verstecken, mit der Dämmerung stellen sie sich an den Strassenrand. Im nächsten kleinen Ort fanden wir einen Platz zum Übernachten. Nur wenige Leute leben hier verstreut auf den Farmen. Samstagabend trifft man sich im Pub um aus der Jukebox gespielte Lieder mit zu grölen.  Den Reisenden wir ein Spielplatz, Strom, Toilette und Dusche gratis zur Verfügung gestellt. Wie sagt man so schön: Umwege erhöhen die Ortskenntnisse.

Wir besuchten die Mienestadt Broken Hill, besuchten morgens  ein Museum und einmal die Royal Flying Doctors. Die Kinder fanden am meisten gefallen an den alten Lokomotiven, während wir ganz heimatliche Gefühle bekamen, bei der Geschichte von Hans Müller aus Örlikon, der vor 100 Jahren mit seinem Velo und 80 Sulzer Motoren hierher ausgewandert ist. Den Nachmittag verbrachten wir im Swimmingpool sitzend, bis wir genug ausgekühlt waren um die Hitze zu ertragen. Für zwei Tage gingen wir in die Geisterstadt Silvertown. Seit die Mienen ausgebeutet sind, hat sich die Einwohnerzahl von 10`000 auf 50 reduziert. Vor allem Künstler leben hier, lassen sich vom Licht und Umgebung inspirieren und stellen ihre Werke aus. Abend bewunderten wir den Sonnenuntergang von der einzigen Erhebung aus. Nachts spannte sich ein unglaublicher Sternenhimmel über unser Himmelszelt.

Über rumpelige und sandige Pisten fuhren wir weiter in den Nationalpark von Kinchega. Eine alte Schaffarm gab es zu besichtigen, sowie die alte Schafschererei, mit vielen spannenden Informationen über das Leben hier. Die Jahreszeit so heiss und trocken spricht sehr gegen den Besuch dieser Gegend, dafür hatten wir alles für uns allein. Ausser 3 Fotos knipsenden Japaner, teilten wir den Park mit Kängurus, Emus und den Tannenzapfenechsen.

Der Mungo Nationalpark besteht aus einem vor tausenden von Jahren ausgetrockneten See. Hier wurden zwei 40`000 Jahre alte Skelete gefunden. Wind und Wetter formten am Ufer des ehemaligen Sees eine Dünenlandschaft, welche Wall of China genannt wird. Dazu eindrückliche Felsformationen.

Müde und glücklich über das erlebte machten wir uns nach eine Woche zurück in die Zivilisation. In Mildura mussten wir auf dem Camping erst einmal unsern Anhänger entstauben. Alles, aber wirklich alles ist innen wie aussen rot überpudert.

 Wir wollten mal was neues sehen, als die schone Kuste von Australien und sind abgebogen ins Landesinnere. Einmal quer durch bis Adelaid. Dahin wo es noch mehr Platz, noch weniger Leute und rote Erde gibt.

Erster langere halt in Dubbo. Hier gibt es einen Zoo ohne Kafige. Die Tiere leben auf riesigen Gelande,durch Wasserkanale von den Zuschauern getrennt. Der Zoo selber so gross, dass er mit dem Auto befahren werden kann. Das Billett ist gültig fur zwei Tage, was gut so ist, denn oft braucht es etwas Zeit, bis die Tiere zu sehen sind. Hohepunkt fur die Kinder aber war der Streichelzoo. Nicht wie bei uns mit Ziegen, nein, ganz Australisch mit Wallabis.

Der zweite Tag war fur Nikita nicht so begluckend. Bei den Nilpferden machte sie noch super mit. Bei den Elefanten, begann sie zu quengeln. Bei den Giraffen klagte sie uber Bauchweh und dem Jaguar spuckte sie den Inhalt ihrer letzten beiden Mahlzeiten vor die Hutte. Den Rest des Tages verbrachte sie schlafend im Auto. Doch schon beim Ausgang wurde sie wieder fitter und am Abend tobte sie uber den Spielplatz als sei nichts gewesen.

Getrost setzten wir so den Weg weiter durchs leere Land fort.

An unserem ersten Abend in Auckland haben wir diese junge Familie aus Munchen kennen gelernt. Sie mude von der langen Reise, wir mude vom langen reisen. In Whangarei im Supermarkt haben wir sie wieder getroffen und weil sich nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder bestens verstanden haben, beschlossen wir ihnen nach in den Norden der Nordinsel zu folgen, nach Bay of Island. Eine sehr schone, zerkluftete Kuste. Danach ging es im Packet noch weiter in den Norden zum 90 Mile Beach, der 100km lange Strand (das mit dem 90 ist etwas ubertrieben) Wir haben dann jedoch beschlossen nicht ganz hoch bis zum Cap Reigna zu fahren, dem nordlichsten Punkt von Neuseeeland. Die Kinder sind des Autofahren mude. Zudem begann es zu regnen (ja, dies kommt auch in Neuseeland vor) und so verabschiedeten wir uns von den Munchnern mit einem herzlichen "Pfueti" und verkrochen uns in die Kauriwalder. Schone grosse und unglaublich dicke Stamme haben diese Baume, die von den Europaern beinahe ausgerottet wurden. Schon anschaulich dargestellt im Kaurimuseum.

Zuruck in Auckland durften wir nochmal zwei Tage mit unseren Freunden Ruedi und Doris von der Muck verbringen. Nachdem sie die letzten Wochen fleissig an ihrem Schiff gewerckelt haben gonnen sie sich eine Auszeit in Neusseland. 6 Wochen mit dem Camper durchs Land. Wir haben unsere Tripps in Kiwiland unabhangig voneinander geplant. Umso schoner, dass es der Zufall wollte, dass wir noch zwei Tage miteinander verbringen konnen.

Wir besuchten einen grossen Polinesischen Markt und bestigen mit dem One Tree Hill und dem Mount Eden zwei der 50 erloschenen Vulkane von Auckland.

Mit dem riesigen Flugi zuruck nach Sydney. Auto und Anhanger fanden wir vor, so wie wir sie verlassen haben. Schon parkiert in einer Quartierstrasse in der Nahe vom Fluhgafen.

Als Reisefuhrer der Familie war ich in Australien so mit der aktuellen Route beschaftigt, dass ich mich nicht auch noch um Neuseeland kummern mochte. Einzig um das packen machte ich mir Gedanken. Viel warme Kleider! Habe ich mir gedacht, wenn wir in Australien schon so frieren, wie wird das wohl in Neuseeland sein. Und jetzt schwitzen wir hier einen ab. Als nachstes mussen wir im nachsten Secondhand Shop ein paar Sommerkleider kaufen.

Nach der ersten Nacht in Auckland standen wir also vor dem Campingplatz und fragten uns wohin? Wieso nicht nach Whangarei um endlich mal Katja und Andreas kennen zu lernen? Adi und Andreas haben sich 2010 in einem Segelforum kennen gelernt und sich daruber ausgetauscht, wie man  ein Segelschiff uber die Kanale ins Meer bringt. Inzwischen sind sie um die halbe Welt gesegelt und wir haben Kinder bekommen und das Flugzeug genommen. Wie wir aus ihrem Blog erfahren haben, sind sie jetzt in Whangarei im Hafen. Da sind wir dann hin gefahren und haben an die Bordwand gekopft. Das war eine lustige Situation. Hallo, wir sind die vom Segelforum. Auf anhieb haben wir uns verstanden (war ja klar!) und sie dann am nachsten Tag gleich auf eine Hohlentour mitgenommen. Richtig abenteuerlich mussten wir uber Felsen hoch und runter klettern, bis zu den Oberschnkel durchs Wasser waten und uber glitschigen Boden balancieren. Dafur wurden wir mit dem Anblick von unzahligen Gluhwurmchen belohnt. Das sind die Larven von Fliegen, welche in den Hohlen wohnen und im dunkeln leuchten als ware es ein Sternenhimmel.

Die nachsten Tage wollen wir noch hoch bis zur Nordspitze und dann wieder zuruck nach Auckland wo der Flieger nach Australien wartet.

Heute endlich neue Berichte, diesmal aus Neuseeland. auch hier super Bibliotheken und somit fur mich die Gelegenheit um den Blog zu aktualisieren.

4 Tage lang durften wir die Gastfreundschaft von Adis ehemaligem Chef Ernesto Wieland und seiner Frau Claudia auf ihrer Australischen Ferienfarm geniessen. Mit dabei Ernestos Sohne und Claudias Eltern. Wir haben es sehr genossen die Farm mit dem Quad zu erkunden, helfen beim Pflegen der kleinen Olivenbaumen und das schwimmen im Wasserfall. Die schonen Abenden bei feines Essen, ausgewahlten Weinen und angeregten Gesprachen werden in bester Erinnerung bleiben.

Nikitas 3. Geburtstag feierten wir bei elend kaltem Sudwind im schonen Eden. Mit Yanis machte ich seine erste Velotour zum Walmuseum.

Danach ist die Zeit gekommen um den Ruckweg nach Sydney anzutretten. Unser 3 Monatsvisum naherte sich dem Ende und so wurde es Zeit unsere Stippvisite nach Neuseeland anzutretten. (Ist billiger als eine Visumverlangerung!!!)

Auf dem Ruckweg stoppten wir in der hubschen Stadt Tilba und da passierte das kleine Ungluck. Beim Einparkieren hangten wir mit unserem Anhanger bei der Stossstange des Nachbaraustos ein und rissen dabei die ganze Front weg. Es gab ein knarzendes und knirschendes Gerausch. Dann blickten wir in die schockierten Gesichter der Passanten und sahen kurz darauf selber so aus. Der Besitzer reagierte mit Australischer Gelassenheit. Mit Kabelbinder fixierten wir die Stossstange so, dass er problemlos den Weg zur nachsten Garage machen konnte. Nun heisst es fur uns abwarten und dann tief ins Portemonnaie greifen.

In Sydney fanden wir dann einen geeigneten Platz fur unser Auto und den Anhanger. Verbrachten dann eine kurze Nacht auf dem Flughafen und einen langen Tag mit Unterwegs sein.

Seit drei Tagen sind wir nun hier. Es ist vieles ahnlich und doch anders. Spannend die Flora und Fauna, welche sich doch sehr Unterscheidet. Wir sind mit einem Camper unterwegs und was wir hier erleben im nachsten Bericht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Drei Tage lang turmten sich grosse schwarze Wolken am Himmel auf, wahrend wir im Kangaroo Valley waren. Danach legten sie los und liessen es 5 Tage lang regnen. Ohne Unterbruch!! Wenn es mal nur nieselte versuchten wir es mit einem Spaziergang, der jeweils nach spatestes 10 Minuten mit einem Spurt zuruck endete, um den neuen Wassermassen zu entkommen. Wir trafen in diesen Tagen auf entnervte Australische Familien, welche ihre Zelte fruhzeitig abbrachen, bevor sie davon geschwemmt wurden. Den Rest der Ferien verbrachten sie lieber zu Hause in der warmen Stube. Im K-Markt lernten wir zitternde Europaer kennen, die sich mit warmen Pullis und Schlafsacken eindeckten. Wir uberlegten unser Geld in Gummistiefel zu investieren, kauften dann aber zwei Bodyboards zum Sonderpreis. die Hoffnung stirbt zuletzt.

Eine junge Deutsche Familie, mit kleinem Zelt unterwegs, bezog dankbar  Unterschlupf in unserem Vorzelt. Einen Tag verbrachten die Kinder in unserem Anhanger mit spielen, wahredn wir Erwachsenen quatschten . Danach zogen sie weiter in ein Motel und wir in den Suden.

Im kleinen Ort Milton bei Ulladulla steckten wir drei Tage auf dem Camping fest. Viel Zeit verbrachten wir in der Bibliothek, durchstoberten die Brockenhauser der Umgebung oder verzogen uns in die Shoppingcenter. Hauptsache warm und trocken. Am vierten Tag hatten wir das Gefuhl nichst trockenens zu besitzen. Unseren kaputten Kuhlschrank wollten wir bei dem Wetter reparieren lassen, doch die einzige Person, die es hatte machen konnen verweilte in den Ferien. Wahrscheinlich versumpfte er mit der Familie auf einem Campingplatz und argerte sich, dass er nicht zu Hause bei der Arbeit geblieben ist. Das gute fur uns an diesem Wetter war, dass es Nachts so kalt wurde, dass wir den Kuhlschrank offen stehen liessen um in so etwas zu kuhlen. Wenn Adi ein kuhles Bier wollte, dann am besten morgens.

Die ersten Sonnenstrahlen begrussten wir wie ertrinkenden die Luft. Starke Windboen vertrieben die dicken Wolken, als wir weiter nach Jervis Bay fuhren. Dort genossen wir zwei Tage lang die schneeweissen Strande. Leider liessen wir die Bodyboard beim ersten Strand liegen und fanden sie nicht wieder. Dafur erganzten wir unsere Sportausrustung mit 2 Trottinets. Begluckt vom schonen Wetter zogen wir weiter. Auf Yanis Wunsch nahmen wir in Burril am spateren Nachmittag an der Vogelfutterung (Regenbogenpapageie)  teil. Die Zeit bis dahin wollten wir mit baden uberbrucken und landen dabei ein Volltreffer. Der Burril See ergisst sich mit einer rasanten Stromung um eine Sandbank ins Meer. So kann man sich vom warmen See direct in die kalten Fluten des Meers schwemmen lassen. Wie Alpamare nur besser. An der Vogelfutterung hatte dann vor allem der ganz grosse Bub der Familie seine Freude.

Der nachste Stopp fuhrte uns zum Brou Lake. Ein Ort wie gemacht fur uns. Der Weg dorthin fuhrt durch einen grossen Eukalyptuswald bis zum See. Nur durch einen Sandstrand is er vom Meer getrennt. Darauf leben Pelikane, Kormorane und ganz viel andere Wasservogel. Eidechsen huschen uber unsere Badetucher . Hinter und im Gebusch raschelt es. Ein kleines Kanguru kommt zu uns gehoppelt und frisst uns beinahe aus der Hand. So schon und so viel Natur. Da fuhlen wir uns wohl.

 

Alles weitere beim nachsten Bibliothekbesuch. Ich hoffe, dass ich dort wieder mehr Fotos auf die Website stellen kann.

Zum dritten Mal verabschieden wir uns von der Muck Crew. Die Gold Coast mit den Hochhausern und Hotelkomplexen lassen wir links liegen stoppen erst wieder in Lennox Head, weil es uns da so gefallen hat. Der See Aintworth ist umgeben von unzahligen Teebaumen und hat desshalb vom Teebaumol eine ganz braunliche Farbe und wie man sagt eine heilende Wirkung. Er ist so badewannenwarm, dass ich mir sogar ein Mondscheinbad gonne. Der Campingplatz selber voller Australischen Familien in Urlaubsstimmung. Die Kinder so beschaftigt mit ihren neuen Freunden, wir sehen sie jeweils nur kurz zu den Mahlzeiten.

Die nachsten 36h bringen ubles Regenwetter. Wir fahren von der Kuste weg ins Landesinnere dem New England Highway entlang. In Armidal halten wir in einem Shoppingcenter und kaufen heimlich kleine Weihnachtsgeschenke fur die Kinder. Nach dem Konsumtemper wunscht sich Yanis den Besuch eines Gottestempels um ein Krippli zu sehen. In Armidal sind wir dafur genau richtig. Da tummeln sich 6 Kirchen verschiedener christlichen Glaubensrichtungen gleich neben einander. Konkurenz belebt das Geschaft und wir haben die Qual der Wahl.
Zum Gluck bringt der nachste Tag wieder Sonnenschein. In Wallabadha finden wir einen hubschen Platz zum Campieren. Im Nachbarort besuchen wir eine kleine Goldmiene, danach heist es vorbereiten fur den Heiligen Abend. Wie ihr sehr grunt auch unser Australische Weihnachtsbaum zu jederzeit. Bei Lagerfeuer und Marshmallow singen wir Lieder, deren Texte ich in der letzten Bibliothek ausgedruckt habe, sonst gabe es ganz viel hmmm hmmm  hmms` zu singen. Dazwischen naturlich die Geschenke. Eine allein reisende Tschechin hat sich unserer Feier angeschlossen. Als Geschenk bekommt sie von den Kindern eine in Zeichnungen eingewickelte Toblerone. Nach der Weihnachtsmesse in einer sehr schwach besuchten Kirche fahren wir weiter durch New England. Viele Pferde, Kuhe und Schafe tummeln sich auf grunen Hugeln. Wir biegen ab zum Wollemi Nationalpark und sehen so viele Kangurus wie noch nie. Leider auch ganz viele tote am Strassenrand.

In Bulga finden wir wieder einen sehr schonen, kleinen Ort zum Ubernachten. Dies ist aber nicht der Grund wieso wir eine zweite Nacht dirch verbrachten. Eine halbe Tagesreise davon entfernt merkten wir, dass mein Natel noch zum aufladen in der Steckdose neben dem Elektrogrill in Bulga verweilt. Nichts wie zuruck.

Weiter geht es danach in die Blue Mountains, wo wir zwei Tage bei Nieselregen und 10 Grad frieren. Wir machen viele und grosse Feuer und fragen uns, woher das gerucht kommt, von heissen Weihnachten in Australien.

Am 29. gibt es nochmal Weihnachten fur unsere Kinder. Am Strassenrand finden wir ein Kindervelo und ein Trottinet zum verschenken. Gebrauchsspuren und Altersschwache inklusive, aber es fahrt. Seither sausst uns Yanis auf 2 Radern davon.

In Camden sudostlich von Sydney treffen wir kurz vor Silvester wieder auf unsere Deutschen Jungs. Extra furs Feuerwerk in Sydney sind sie von Melbourn hierher gekommen. Inzwischen haben sie die Sudkuste abgeklappert und Geld gemacht, indem sie Autos gekauft, zu Camper ausgerustet und verkauft haben.

Im Royal Nationalpark stellen wir mit schrecken fest, wie kalt das Wasser hier ist und verabschieden uns von der Badesaison in Australien.

Silvester feierten wir im Kangaroo Valley, da wo es ganz viele Wombats gibt mitten auf dem Campingplatz. Der Platz sehr rudimentar eingerichtet ist gratis fur alle und so gross, dass es Leute gibt, die mit dem Auto zur Toilette fahren. Im Nachbarort Berry nahmen wir an der grossen Familien Silvesterparty teil. Mit guter Musik und schlechten Komikern auf der Buhne, diverse Spiele fur die Kinder, Esstande und ein Rasenmaherrennen. Um 21 Uhr gab es ein Feuerwerk, danach konnten wir getrost nach Hause gehen und ins 2016 hinuberschlummern.

Hier sind wir geblieben. Einfach seib, die Kinder spielen lassen, einen langen aber sehr dunnen Wasserfall besuchen, die Badesaison im erstaunlich warmen Kangaroo River wieder auferstehen lassen, am Abend den Wombats beim grasen zuschauen. Mal schaun, wann es uns wieder weiter zieht.

 

Nochmal ein verlangertes Wochenende bei und mit unseren Freunden Doris und ruedi auf ihrem Schiff der Muck verbracht. Eine kleine vorgezogene Weihnachtsfeier, das Baden in der Lagune genossen, welche kurz darauf wegen Verunreinigung geschlossen warden musste. Waaah. In Redcliff haben wir den Bee Gee Way besucht, der Geburtsort der drei beruhmten Bruder.  Danach noch ein Ausflug zur Bribi Island. Schoner Sandstrand und baden soviel man wollte, ohne dass er geschlossen wird, dabei die Australier beobachten, die sich bei grossem Barbecue im Schatten der Eucalyptusbaume rakeln.  Jetzt geht es weiter in den Suden.

Ich schreibe heute vom Regenbogen Strand. Wir haben schone Tage hier oben an der grossen Sandkuste bei Fraser Island verbracht. Erst Bade und Besichtigungstag in Noosa Head. Danach nach Maryborough zur Fahrt mit der uralten Dampflok. In Bundaberg druften wir die Meerschildkroten beim Eierlegen begleiten.  Und da es eine noch sehr junge und unerfahrene war (mit ihren gut 30 Jahren), hat sie ihre Eier zu weit unten am Strand gelegt.  Wir durften danach helfen die Eier auszubuddeln und ganz vosichtig weiter oben zu vergraben. Fur Yanis ging ein kleiner Traum in Erfullung, als er die Eier (so kleine Babys, wie er immer sagte) in den Handen halten durfte. Wir werden diese Nacht nicht vergessen. Da sich die Schildkroten am Licht orientieren ( Land dunkel, Meer hell) haben wir keine Fotos gemacht.
Campground fanden wir tolle kostenlose und dazu noch einen  echten Einheimischen, der uns ganz viele weitere Reisetipps geben konnte an einem Regentag, den wir vorallem beim Hungry Jack verbracht haben. Nicht wegen dem feinen Essen, nein gar nicht, sondern weil es da einen Indoorspielplatz gab.

Seit drei Tagen sind wir wieder Unterwegs in den Suden, zuruck nach Brisbane und Sydney. Vorgestern den Strand von Hervey Bay und heute die farbigen Felsen des Rainbow Beach genossen.

Und das Beste ist, es funktioniert hier sogar mit den FOTOS!!

 

Ich nutze die Gelegenheit, wenn ich grad wieder Internetanschluss habe in einer offentlichen Bibliothek um kurz zu erzahlen was bei uns so geht. Erst einmal sind wir zuruck nach Redcliff / Brisbane um nochmal zwei Tage bei unseren Freunden Ruedi und Doris auf ihrem Schiff der Muck zu verbringen. Am Samstag durften wir ganz toll unsere erste Vorweihnachtsparty erleben. Mit Weihnachten wie wir es kennen aus Europa hat es wenig zu tun, eher wie Carneval, Chilbi und Open Air Konzert. Erst einmal gab es Chilbi fur die Kleinen. Yanis und Nikita entschieden sich fur die Hupfburg. Danach wurde man an diversen Markstanden vorbei geschleust. Fur die Kinder gab es einen Streichelzoo und ein Kristbaumkugelbasteln. Gegen  17 Uhr richteten sich die Familien vor der Buhne mit Decken und Stuhlen zum grossen Picknick ein. Ab 18 Uhr ging es los auf der Buhne. Als erstes wurde Santa Claus von einem Zauberer auf die Buhne gezaubert. Danach sangen Heinzelmannchen rockige Songs, ein Comediant erzahlte die Weihnachtsgeschichte auf sehr unorthodoxe Weise. Am besinnlichsten war der etwas uberalterte Kirchenchor, welcher mit dunnen Stimmen Weihnachtslieder vortrug. Nochmal eine Zaubershow und dann die Dozi Sisters! Ein Augen- und Ohrenschmaus. Weihnachtslieder im Country Stil. Abgerundet wurde der Abend von einem Feuerwerk.

Nach den schonen Tagen auf dem Schiff, wollten wir unseren Freunden, das Campingleben auf dem Lande zeigen. Fur eine Nacht zogen sie mit uns in die Glasshouse Mountains. Wir durchwanderten Regenwalder, sahen Mini Kangurus und Schlangen und machten uns auf den langen Weg zum gross angepriesenen Wasserfall. Beinahe hatten wir das kleine Rinnsal verpasst. Wir sind uns andere Falle aus der Schweiz gewohnt. Aber wie sagt man so schon, der Weg ist das Ziel und der war auch sehr schon. Zum z'Nacht gab es Lammsteaks auf dem offenen Feuer und klebrige Marshmallows.

Seit Gestern sind wir hier in Noosa Head. Sanddunen, Regenwald  und viel Strand. Alles weitere bei nachster Gelegenheit.

Endlich gibt es wieder was zu lesen von uns. Durch eine unnotige (es gibt auf dieser Tastatur leider keine Umlaute) Unachtsamkeit, ist das Ladegerat meines Laptops kaputt gegangen weshalb er ohne Strom nun unbrauchbar ist. Eigentlich eine doofe Ausrede, den man konnte doch so per Exgusi ein neues Ladegerat kaufen. Haben wir auch alles versucht. Dummerweise ist es ein sehr neuer Laptop mit einen USB C Anschluss der noch nicht bis nach Australien vorgedrungen ist. Nun mussen wir das irgendwie Importieren. So schreibe ich kurz ein paar Worte aus einer Australischen Bibliothek, wo es immer und fur alle Gratis PC mit Internet gibt.

Hier eine kurze Zusammenfassung. Wir sind in der Nahe von Brisbane auf dem Lande umgeben von Farmen und kleinen Nationalparks. Yanis und ich leiden seit ein paar Tagen an heftigen Halsschmerzen und Fieber, was wir jedoch mit Medikamenten wieder gut in Griff bekommen haben. Ansonsten alle gesund und munter. In Brisbane haben wir unsere Seglerfreunde Ruedi und Doris getroffen. Sie sind nach 5 Jahren  Seezigeunerleben vom Pazifik her in Australien angekommen. Wir haben sie vor 4 Jahren in Griechenland kennen gelernt und das Wiedersehen hier sehr genossen.

Zuvor hatten wir unvergessliche Stunde an unserem einsamen Strand verbracht. Sind Im Regenwald uber Schlangen gestolpert und haben Kangurus in friedlicher Eintracht neben den Kuhen  beim Grasen zugsehen. Vor der unertraglichen Hitze mussten wir schnell wieder ans Meer fluchten. Sind dabei auf einem Campingplatz gelandet mit Plumpsklo, ohne Strom und Wasser, dafur direkt am Strand. Die Tage haben wir da mit Holz suchen zum Feuer machen,  Wasser holen und uns in den Wellen abkuhlen verbracht. Abends horten wir die Dingos heulen. Danach noch ein Abstecher zu den Hippis von Nimbin. Ein sehr farbenprachtiger Ort mit grossem Pool in der Stadt fur alle. Viele Alt-Hippis mit flatter Kleidern und langem grauem Haar (bei weiblein wie mannlein).  Morgen geht es zuruck nach Redcliff bei Brisbaine. Wir durfen nochmal 2 Tage bei Ruedi und Doris auf dem Schiff verbringen und dem grossen Samichlausfest beiwohnen. Wir sind ja mal gespannt. Unser erstes Lebkuchenhaus haben wir auch schon gebastelt. Gemutlich in unserem Anhanger sitzend, wahrend draussen ein Sommergewitter tobte.

Montag 16.11.2015

Stuart Point/ NSW

Strecke: 518km/

Wetter: vorwiegend sonnig

Familienstimmung: staunend

 

Regenwald und Privatstrand

Weil es so schön ist, beschliessen wir gleich noch einen Tag zu bleiben. Morgens ab 06:00 kamen die ersten Surfer hier angefahren. Zwischen Morgenkaffe und Büro werden noch ein paar Wellen abgeritten. Danach kamen die Hundebesitzer um ihre Tiere am Strand austoben zu lassen. Niemand sagte was zu uns oder gegen uns. Mit Nikita mache ich einen langen Spaziergang am Strand entlang. Den Rückweg legt sie Purzelbaum schlagend zurück. Keine Ahnung wie sie das macht, mir wird schon beim hin sehen schwindelig. Yanis löst derweil seine geliebten Bilderrätsel. Adi liest. Alles sehr gemütlich.

Am Nachmittag holen wir uns Nektarinen und Pfirsiche bei einem Bauernhof iund schlagen danach den Weg zum Yarrabini Nationalpark ein. Es soll da ein Regenwald geben. Tatsächlich, je weiter wir eindringen umso üppiger wird alles. Wie in einer Märchenwelt. Riesige Bäume, Farnkraut und Palmen. Lianen und Ranken. Exotisch klingende Vögel. Wir genehmigen uns auf dem Picknick Platz ein z’vieri und machen danach staunend einen kleinen Rundweg. Zum Schluss noch zur Parkmitte auf den Aussichtspunkt. Auf dem Weg sehen wir ein Mann in einem Lehmhügel wühlen. Wir erkennen in ihm den einen Vater, vom Spielplatz heute Morgen. Er sucht nach Kristallen und schenkt uns einen Kleinen als Erinnerung.


Mittwoch 11.11.2015

The Entrance / North South Wales

Strecke: 150km

Wetter: sonnig und deutlich wärmer

Familienstimmung: neugierig

                                                   

Pelikane

Unser erste Halt auf dem Weg in den Norden führt uns an den ……. Braksee. Hier hat es viele Fischer und noch mehr Pelikane. Der öffentliche Grill ist hier für Adi Sperrgebiet. Zu viel Fisch. Gegessen wird bei uns hier aus der Caravan eigenen Küche. Besser finden wir die Pelikane, welche sich um die Fischer scharen um möglichst viele Fischabfälle zu ergattern. Wer geht schon selber Fischen, wenn es andere für einem tun. Es ist sehr amüsant den Pelikanen dabei zuzusehen, wie sie um die Fischer tänzeln und ihre Nebenbuhler verjagen.

Haben wir genug Pelikane gesehen gehen wir für einen Spaziergang zum Strand. Am Shelly Beach finden wir keine Muscheln, dafür seltsame, blau-glibberige Masse. Sieht aus wie von einem anderen Stern. Vorsichtshalber fassen wir nichts an. Von einer Schulklasse welche am Strand entlang schlendert, erfahren wir, dass es sich um Blauquallen handelt. Nicht giftig, aber Schmerzhaft. Das Land bringt mich nicht aus dem Staunen. Was es hier alles gibt.

Abends geniessen wir den Blick auf den See im Sonnenuntergang und die Silhouette der Pelikane, die wie Schwäne an uns vorbei ziehen.

 


Samstag 19.09.2015

Cartagena /Spanien

 Seemeilen 150  / Total: 945

Wetter: sonnig

Familienstimmung: rastlos

Angekommen

Es zieht sich ganz schön dahin. Wir segeln und segeln.  Kein Land in Sicht. Den Kindern ist langweilig Adi und ich durch den Schlafmangel gereizt. Abwechselnd dösen Adi und ich in der Heckkoje. Die Kinder finden den Rank und spielen zufrieden mit den Lego.

Ab Mittag Land in Sicht. Die Stimmung auch besser. Der Küste entlang wird es dann deutlich ruhiger von den Wellen her. Eine Regatta saust an uns vorbei. Wir nehmen es gemütlich. Was bleibt uns auch anderes übrig mit unserer lahmen Ente.

Ankunft im Hafen. Schiff klar machen uns ab in die Stadt die Füsse vertreten. Die Stadt macht auf uns einen ersten etwas verkommenen Eindruck. Kleine schäbige Strassen überall Lücken in der Häuserzeilen. Da haben wir wohl den Hintereingang der Stadt erwischt. Später kommen wir auf einen grossen Platz mit Spielplatz und einer Tribüne. Die ersten Römer und später ein paar Wikinger wandeln an uns vorbei. Da liegt was in der Luft. Wie wir später erfahren feiert Cartagena die Eroberung der Römer. Bei Einbruch der Dunkelheit wird dies in einem kurzen Theaterstück nachgeahmt. Mit viel Pomp Feuerwerk und lauter Musik werden die Schlachten dargestellt. Viel verstehen wir nicht von dem gesprochenen. Unsere spanisch Kentnisse sind da zu gering. Auf alle Fälle geht es um Tod  denn das Wort „muerte“ kommt sehr häufig vor.

 


Freitag 18.09.2015

Unterwegs

 Seemeilen ?  / Total: 795

Wetter: sonnig

Familienstimmung: dahin gleitend

Wehmut

Bis jetzt habe ich mich immer auf neue aufs kommende gefreut. Hatte nie diesen Abschiedschmerz wie hier. Formentera hat es mir echt angetan. Da fühle ich mich wohl da will ich länger bleiben aber….es soll nicht sein. Der Wind günstig und die Zeit fällig. Nächste Woche müssen wir in Almerimar in unserem Winterhafen sein und Ende Monat auf dem Weg in die Schweiz. Am 4. Oktober ist die Taufe meines Walliser Göttibueb. Da darf ich als eine der Hauptfiguren natürlich nicht fehlen. Wir nutzen diesen Stopp in der Schweiz um von dort unser Winterabenteuer zu planen. Mehr dazu verraten wir noch nicht.

Schweren Herzen gehe ich Anker und Segel auf. Wunderbar gleiten wir dahin geniessen in Ruhe das Frühstück im Cockpit und den Blick auf die Insel. Die Kinder haben wir so lange in friedlicher Absicht ignoriert bis sie selber anfangen zu spielen. Alle Stofftiere werden angeschleppt dazu Taschen und Säcke. Sie spielen verreisen und setzten sich dazu unter den Kartentisch der ein Schiff eine Tram eine Zug ist je nachdem wo es hin geht. Mit Schmetterlingbesegelung rauschen wir dem Festland zu.

Gegen Abend wird es rauer und ruppiger. Auf die Nacht lassen wir nur noch das Grosstuch platt vor dem Wind stehen. An viel Schlaf ist nicht zu denken. Im Gegensatz zu den Kindern reagieren wir erwachsenen da viel empfindlicher. Vielleicht weil wir einfach mehr Körpermasse haben die da hin und her geschüttelt wird. Gut dass ich heute Nachmittag ein bisschen vorgeschlafen habe.

 

 

 


Donnerstag 17.09.2015

Cala en Baster/ Formentera

 Seemeilen   2 / Total: 795

Wetter: sonnig

Familienstimmung: auf einer türkis Wolke ruhend

Biounterricht

Mit der Dämmerung kam der Nordwestwind und somit auch der Swell. Adi und ich lagen sogleich wach im Bett. An schlaf ist nicht mehr zu denken. Manchmal wünsche ich mich einfach in ein Hotelzimmer. In ein Hotelzimmer in welchem ich die Schmutzwäsche auf den Boden werfen kann und sie dann wie von Zauberhand ersetzt wird. Bei Sonnenaufgang Anker auf. Um, vor und hinter uns das selbe Bild. Sie alle verlassen diese Bucht. Die meisten motoren in den Norden zur Südküste von Ibiza. Wir finden 2 Seemeilen weiter im Süden eine geschützte Bucht. Schönes klares Wasser. Lädt zum schnorcheln und baden ein. Das wird auch unsere Beschäftigung des Tages. Aber vorher muss ich erst mal wieder sauber machen und die Betten frisch beziehen, weil wir ja hier nicht im Hotel sind. Darum müssen alle weg. Adi wird mit den Kindern ans Land geschickt.

Später entdecke ich einen frei schwimmenden Oktopus. Adi schnappt sich sogleich die Flossen und den Käscher und danach das 8 armige Tier. Wobei das nicht ganz stimmt, denn unserem kleinen Freund wurden mal zwei entrissen. Statt Arme hängen da nur Stummeli. Zwecks Biounterricht nimmt ihn Adi aufs Schiff. In einem Becken schwimmend dürfen die Kinder ihn betrachten. Yanis streckt seinen Finger neugierig ins Becken, zieht ihn sogleich wieder schreiend zurück. Der arme Bub sich gehörig erschreckt als sich die kleinen Saugnäpfe an seinem Finger festgesogen haben. Danach schnell zurück in die Freiheit entlassen. Ich schwimme noch ein bisschen mit.


 

Mittwoch 16.09.2015

Cala Pujols/ Formentera

 Seemeilen   10 / Total: 793

Wetter: sonnig

Familienstimmung: entdeckungsfreudig

Ereignisreich

Es sah gar nicht so nach schönem Wetter aus. Sehr bedeckt und unglaublich feucht die Luft. Wir schlossen alle Luken beim Verlassen des Schiffs und ich überlegte sogar noch die Regenjacken mitzunehmen. Habe ich dann zum Glück nicht gemacht, denn kaum an Land, riss die Wolkendecke auf und für den Rest des knallte sie nochmal richtig wärme auf die Erde.

Wir haben uns für 8 Euro zwei Velos gemietet mit Kindersitz. Weder Velo noch Kindersitz wirklich TÜV gerecht. Die Kinder bekomen dann noch einen Helm auf den Kopf. Wir Erwachsenen sind genug gross um selber auf unsere Köpfe aufzupassen. Dann nichts wie los. Erst mal in den Hauptort San Francesc. In einem dieses typisch spanischen Lokals genehmigen wir uns ein zweites Frühstück. Das ist da wo es Linoleum Boden hat, grelles Licht aus Neoröhren, die Einrichtung aus dunklem Holz und grünen Plättchen besteht und in einer Ecke noch zwei Einarmige Banditen stehen. Nicht wirklich hübsch, aber wir fühlen uns da wohler unter den Einheimischen wo die Kinder willkommen sind und  der Kaffe halb so teuer ist.

Dann weiter über Landstrassen an Feldern und Fincas vorbei zum grossen Strand im Süden. Der Südwind ist eben doch noch gekommen. Hier würde kein Anker halten. Wellen, Wellen, Wellen. Nicht einmal zum Baden laden ein. Schnell weiter in den Osten. Unterwegs in einem Pininwald machen wir Pick-Nick. Neugierige Eidechsen kommen uns besuchen und schnappen das eine und andere Brösmeli weg.

Die kommenden Kilometer verschläft Nikita schlafend auf dem Velo, wird beim Anblick von Meer und Strand schnell wach. Es ist wirklich beeindruckend schön. So türkises Wasser habe ich noch nicht erlebt. Wir baden ausgiebig und radeln dann um die grosse Lagune im Osten zurück nach Savina.

Es war am Morgen schon nicht mehr so gemütlich, aber jetzt tanzt die Oxala unglaublich, ganz alleine und verlassen auf weiter Flur. Auch uns hält es nicht mehr hier. Mit den letzten Sonnenstrahlen holen wir den Anker hoch und lassen uns vom Südwestwind ums nördliche Cap blasen. Die Wellen beeindruckend hoch. Ich werde vor lauter Faszination nicht einmal Seekrank, obwohl es uns gewaltig umher schlägt.

Ankerfall in der Bucht von Pujols. Schon von weitem sehen wir all die Ankerlichter. Auch wir finden noch einen Platz und geniessen die ruhige Nacht.


 Dienstag 15.09.2015

Port Savina/ Formentera

 Seemeilen   13 / Total: 783

Wetter: sonnig

Familienstimmung: freudig gespannt

Die nächste Insel bitte

Kein Wind heute, weder von Ost noch Süd. Das Meer ruhig und weich wie ein Babypopo, ohne Dellen. Ein guter Tag um ganz in Ruhe nach Formentera zu motoren. Denken wir und alle anderen auch. Mit den anderen meine ich all die grossen und dicken Motorboten. Die mit 3-5 Stockwerken, einer eigenen Crew und viel Geld im Sack. Aufzug der Grossen. Nach der Partynacht geht es zum ausnüchtern an den Strand von Formentera. Allen voran das Imposanteste Schiff vom Prinz Abdul Aziz. So steht es zumindest auf dem Bug.  Sie brausen in einem Tempo an uns vorbei, dass  wir in ihrer Heckwelle alt aussehen. Ich weiss nicht wie viele es sind, aber durch all die Fähren, den Ausflugsschiffen und den eben grossen Privaten wird das Wasser derart aufgewühlt, dass ich direkt Seekrank werde. An diesem schönen, ruhigen, windstillen Tag. Schon frustrierend.

Der angepeilte Ankerplatz ist wegen dem heiligen Seegras mit Bojen versehen, die alle besetzt sind. Den Hafen für 200 Euro die Nacht, vermögen wir nicht und neben der Hafeneinfahrt ist es wegen den Fähren nicht so gemütlich, aber was da müssen wir durch.

Immerhin an Land schaukelt es nicht. Da kommen wir gerade mal soweit bis zum ersten Cafè, wegen Durst. Von da ein paar Meter weiter ins nächste Restaurant wegen Hunger und von da in den Supermarkt wegen leerem Kühlschrank. Zurück aufs wackelige Schiff und von da an den Strand.

Die neue Luftmatratze wird erprobt und später im Seegras getobt.


 

Montag 14.09.2015

Ibiza City

 Seemeilen   8 / Total: 770

Wetter: sonnig

Familienstimmung: immer noch gut

Stadtrundgang

Zum Glück muss sich der Wind nicht nach der Vorhersage richten. Wenn das so wäre dann hätten wir jetzt ordentlich Südwind und es würde ungemütlich werden. So aber drehte er nicht nach Süd sondern nach Ost, weshalb wir ganz toll vor dem Wind weiter die Küste nach Ibiza City düsen können. Adi kommt doch noch zur Besichtigung dieser Stadt. In der Einfahrt zum Hafenplatz fischen wir noch eine grellgrüne, herrenlose Luftmatratze aus dem Wasser. Habe ich mir doch in den letzten Tagen öfter über die Anschaffung einer Luftmatratze Gedanken gemacht und nun hat sich dies auch erledigt. Wie praktisch.

Mit einer kleinen Fähre geht es dann von der Bucht hinüber nach Ibiza. Die Altstadt soll ja seit ein paar Jahren ein Weltkulturerbe der Unesco sein. Da lohnt es sich mit viel Zeit und Geduld die Kinder durch die Gassen und über das Fort zu führen. Yanis ist beeindruckt von den vielen Kanonen und Nikita findet gefallen an all den herumstreunenden Katzen. Es wird nicht langweilig.

Weiter unten beim Hafen gibt es die farbigsten Läden mit den kreativsten Modegeschmack den ich je gesehen habe. Dazu noch jede Menge Flyer mit Einladungen zu den ultimativen Parties von Ibiza. Wir lassen diese Seite des Insellebens sein, tukern gemütlich mit der Fähre wieder auf unser Oxala zurück.


 

Sonntag 13.09.2015

Cala Llonga

 Seemeilen   0 / Total: 770

Wetter: erst frisch und bedeckt, dann sonnig

Familienstimmung: gut

Strand und Spieltag

Adi will was unternehmen. Am liebsten mit dem Bus nach Ibiza City. Ich bremse ihn aus. Ich mag heute nicht zwei müde, schnupfige Kinder durch die schöne Altstadt von Ibiza schleppen. Lass uns an den Strand gehen und diesen tollen Spielplatz auskosten.

Das Wetter ist nicht so zum baden. Irgendwie herbstlich frisch. Der Spielplatz lädt aber zum spielen und verweilen. Der aufkommende Wind lässt unseren Drachen steigen. Einfach schön und gemütlich. Sonntag eben.


 

Samstag 05.09.2015

Port de Soller

 Seemeilen  o / Total:688

Wetter: schön

Familienstimmung: erst miserabel, dann besser

Der Strand heilt alles

Ein Tag zum Vergessen. Im Norden herrscht Mistral und die Ausläufer sind bis hierher zu spüren. Da draussen Toben 3 Meter Wellen, Swell in der Bucht das einem schlecht werden könnte. Hin und Her und hin und her. Seit Adi den Buganker geworfen hat sind wir deutlich besser dran als die anderen. Der Blick auf die Wetterkarte lässt nichts Erfreuliches sagen. Viel Wellen und kein Wind bis Dienstag. Ich bin nicht besonders Fan von Port de Soller, aber was will man da machen. Das Beste denke ich und stelle einen Plan auf. Skypen, Wäsche waschen, einkaufen, Recherchen für einen Winterplatz. Wir suchen eine Tapasbar auf mit Internet und Steckdose, werden nach längerem hin und her fündig. Nur funktioniert dann das Internet nicht. Alle ganz lieb, es wird repariert. Die Kinder hungrig und durstig, die Bedienung gemütlich. Nach gefühlten Stunden wird die Bestellung aufgenommen. Nach gefühlten Tagen wird das Essen serviert. Den Kindern schmeckt es nicht. Sie rebellieren, wir schimpfen. Für kurze Zeit können wir sie ablenken von ihrem Elend dank einem SkypeTelefonat mit den Grosseltern. Die Freude währt nur kurz, danach streiten sie um den besseren Platz vor der Kamera. Adi und ich versuchen zu schlichten und keifen uns dabei gegenseitig an. Wir benehmen uns wie ein schlechtes Beispiel. Peinlich. Endlich ist die Rechnung bezahlt. Kinder und Laptop werden eingepackt zurück auf die Oxala verfrachtet. Die Gemüter beruhigen sich, wenn auch nur latent. Weder Einkauf noch Wäsche waschen ist erledigt. Was solls‘. Lasst uns was Schönes machen. Ich schnappe die Badetasche und mein Buch. Das mit dem Strand klappt immer. Es hilft auch heute. Adi baut mit den Kindern einen Drachen aus Sand, ich lese. Ich muss lesen, denn Adi wartet schon seit drei Tag  auf den dritten Teil der Poenichen Trilogie. Da hat er mich wieder mal mit seiner Lesewut eingeholt.


Freitag 04.09.2015

Port de Soller/ Sineu

 Seemeilen  0 / Total:688

Wetter: Gewitterregen

 

Wasserfall

Nicht nur Corinne beehrte uns mit ihrem Geburtstag in den Ferien auch Svenja tut es. Für heute haben wir ein Auto gemietet um ins die Mitte von Mallorca zu gelangen und den Geburtstag in der Villa Kunterbunt zu feiern. Schön ist es hier. Richtig toll. Swimmingpool, Hund und Katzen, wilde Hühner mit ihren Bibeli, welche man regelmässig aus der Küche jagen muss. Auf der Weide stehen ein Esel, zwei Pferde und ein Pony. Alle neugierig und streicheltauglich. Nur das Wetter spielt nicht so mit. Regen, Regenpause, Sintflut. Wir haben am Morgen schon gedacht, boah, das Regnet aber heftig. Nach einer relativ trockenen Zeit am Nachmittag überrascht uns Petrus  während dem Abendessen mit einem unglaublichen Regenguss. Innert Minuten ist alles überflutet. Wir flüchten die gegrillten Würste auf dem Teller ins kleine Bungalow von Hasenclevers und schon bald fühlt es sich an wie bei uns auf dem Schiff. Rund um uns Wasser, nichts als Wasser. Den Weg zum Auto legen wir mit den Schuhen in der Hand zurück.

Gut dass es am Nachmittag trockener war, so hatten wir Zeit für einen gemütlichen Bummel durch die Stadt Sineu. Hier ist der Tourismus wenig bis kaum vorhanden. Ausser Mittwochs auf dem Wochenmarkt.

Leider fällt dann am Abend das Ponyreiten der Kinder und der mallorquinische Tanzabend auf dem Dorfplatz in Wasser. Schade wäre ein toller Geburtstagsabschluss gewesen. So sitzen wir staunend über die Naturgewalt vor dem Fenster.


Donnertag 03.09.2015

Port de Soller/ Lluc

 Seemeilen  0 / Total:688

Wetter: gut, leicht bedeckt

Familienstimmung: prima


Heiligtum

Für einmal den Wecker auf 7 Uhr gestellt. Mensch, viel zu früh, aber unser Bus fährt um 8:30 danach gibt es keinen mehr. Über kurvenreiche Strassen geht es in die Berge der Sierra de Tramontana zum Kloster Lluc. Die Engländerinnen neben uns quitschen in jeder etwas steileren Kurve und filmen alles ganz aufgeregt mit dem Natel als ob es eine 8erBahn ist. Wir Schweizer sind da deutlich abgebrühter. Eigentlich ist Lluc kein Kloster in diesem Sinne, eher ein Heiligtum mit schwarzer Madonna, Internat, Hotel und Padres und Hüpfburg für die Kinder. Wie magisch angezogen kommen wir als erstes da vorbei. Der Tag scheint gelaufen, die Kinder überglücklich. Peter und ich werden als Kulturgesannte losgeschickt den Rest zu besichtigen. In der Kapelle mit der schwarzen Madonna erfreut uns ein Messe mit Kinderchor, das Museum zeigt das Leben in der Tramontana und hinter dem Kloster geht es den Berg hoch zu den 5 Sonnenuhren. Leider wegen Bewölkung heute ausser Betrieb. Dafür entdecken wir auf der anderen Seite ein Swimmingpool. Die Kinder, Adi und Svenja schnell überredet und ausgehüpft kommen freudig mit und hüpfen weiter im erfrischenden nass.

Später kann ich sogar meine Kinder für einen Spaziergang durch den Botanischen Garten bewegen. Das Zauberwort heisst: Gheimwägli und davon hat es ganz viele.

Zurück mit dem Bus. Müde Kinder, zufriedene Eltern.


Dienstag 1.09.2015

Port de Soller/ Pamla

 Seemeilen  0 / Total:688

Wetter: unbeständig

Familienstimmung: unter der Hitze leidend, ansonsten gut

 

Antike Zugfahrt

Von Soller fährt der rote Blitz nach Palma. Da Peter und Svenja ihr Mietauto heute im Flughafen abholen können, nutzen wir die Gunst der Stunde für diese nostalgische Fahrt. Herrliche Landschaft erwartet uns. Berge Täler, Olivenhaine. Mal was anderes als Sand und Meer.

Von Palma haben wir zu unserer Schande nichts gesehen. Ankunft mit dem Zug gegen Mittag und dies neben einem grossen Park mit tollem Spielplatz. Daneben eine Panaderia mit leckeren Sandwiches. Wir sind bedient. Peter Unterwegs auf dem Flughafen am Auto abholen und den Schlüssel für die Finca. Wir sitzen unter den Platanen und quatschen. Carla schläft, die kleinen Kaisers klettern und rutschen. Das Wetter so tüppig, der Schweiss bricht uns schon beim denken aus. Lieber nichts bewegen. Kein Stadtbummel, einfach nur sein. Irgendwann und irgendwie schaffen wir es zum Glacestand und weiter zum nächsten Spielplatz.

Kurz vor dem Wolkenbruch erreichen wir Kaisers den Bus zurück nach Soller. Hasenclevers kommen mit dem Auto nach. Sie packen ihre Sachen und entschwinden von der Oxala in ihr neues Ferienheim in der Villa Kunterbunt. Nur Nikita bleibt ganz verstört zurück, sucht unsere Gäste in jeder Koje, kann es nicht verstehen, dass sie so plötzlich weg sind.


Montag 31.08.2015

Port de Soller

 Seemeilen  32 / Total:688

Wetter: bedeckt

Familienstimmung: froh das wir angekommen sind

Kein Segeltag

Es fing gar nicht so übel an. Sonnenschein und ein leichter Hauch von Wind. Wird bestimmt noch mehr dachten wir und motorten unter Segel los. Aber denkste. Nikita und ich haben uns schon bald zu unserem üblichen Seekrankheitsschlaf verabschiedet. Kabbelige See erwartete uns ums Cap Formentor. Der Wind blieb auch aus und dunkle Wolken zogen auf. Wir motorten Stundenlang der wilden, rauen und schönen Nordküste der Insel entlang. Yanis, Adi und Svenja erwiesen sich als die Seefesten. Die kleine Carla spuckte kurz nach Umrundung des Caps ihr gesamtes Frühstück ins Cockpit. Und das war nicht wenig. Für einmal gewinne ich meiner Seekrankheit einen positiven Aspekt ab. Verbrachte ich doch das ganze Unglück und Putzprozedere im Schlaf.

Als Nikita und ich aus unserem Seekoma erwachen ist die Welt nicht mehr in Sonnenschein getaucht sondern grau. Immerhin kein Regen. Das Unglück im Cockpit ist beseitigt. Yanis zeichnet und Peter schläft den Schlaf der Seekranken. Die See inzwischen deutlich ruhiger. Ich kann sogar wieder in die Küche stehen und einen Nudelsalat herbei zaubern. Auch Peter taucht aus der Versenkung und führt sich ein bisschen Pasta zu Gemüte. Geht schon besser. Er politisiert über Merkel und den BVB. Carla studiert in der Mittelkabine unsere Kinderbücher. Die Krise ist geschafft. Jetzt nur noch 10 Seemeilen bis Soller.

Wir kommen 2 Stunden später an, bei zaghaften Sonnenschein. Biegen in den Hafen ab. Für 50 Euro gönnen wir uns sogar zwei Nächte im Hafen.

 


Sonntag 30.08.2015

Port de Pollensa

 Seemeilen  0 / Total:656

Wetter: immer noch gut

Familienstimmung: beengt, am Strand prima


Geschrumpft und Vermehrt

Peter hat das Gefühl unser Schiff sei geschrumpft. Da hat er nicht Unrecht. Wenn auch nicht im richtigen sondern im eigentlichen Sinne. Das Problem ist, dass uns Peter das letzte Mal 2011 besucht hat. Seither haben wir Kaisers uns verdoppelt und Peter hat sich mit Frau und Tochter sogar verdreifacht. Nicht der Platz ist geschrumpft sondern die Menge gestiegen. Kinder, wenn auch noch so klein beanspruchen ihren Platz.

Zum Glück ist der Strand nah und das Wetter gut, das Wasser wie in der Badewanne. Was wollen wir mehr.


Samstag 29.08.2015

Port de Pollensa

 Seemeilen  0 / Total:656

Wetter: prima

Familienstimmung: hmmmm

Abseits

Adi grantelt, ich grantle zurück. Adi wirft mir vor, dass ich selber schuld bin, wenn gereizt, weil ich so spät nach Hause gekommen bin. Ah, daher weht der Wind! Ich war gestern Abend im „Ausgang“ zwecks Blogbuch Aktualisierung. Nach dem z’Nacht durfte ich in die Stadt und weil es ein so schöner lauschiger Abend war, wurde es eben spät. Ich habe es so genossen in aller Ruhe durch die Gassen zu stöbern, einkehren in eine Bar mit WiFi. Da lief es aber nicht so gut mit der Internetverbindung, also nach einer Stunde weiter. Auf dem Weg die Strassenkünstler bewundern und dann in einem Pub mit guter Musik landen. Da kann es schon mal später werden. Um 01:00 war ich zu Hause, sprich zurück auf dem Schiff. Total entspannt. Im Gegensatz zu Adi, der nicht etwa friedlich schlafend in der Koje lag, sondern angespannt im Cockpit sass. Der Arme machte sich Sorgen. Ob um mich oder das Beiboot sei dahin gestellt. Auf alle Fälle dachte der arme Kerl, dass ich es nicht schaffe alleine mit dem Dinghi zum Hafen und zurück zu fahren. Wir leben hier in einem grossen Ankerfeld mit dem ein oder anderen Seezigeuner und dem ein oder anderen Dinghi welches spät Abends den Heimweg sucht. Adi um meinen Orientierungssinn bekümmert fürchtete jedes Mal, ich düse an der Oxala vorbei und finde den Heimweg nicht mehr. So hat er die letzten Stunden bevor ich ENDLICH nach Hause kam im Cockpit verbracht. Ich bin ja schon gerührt über die Führsorge. Nur wäre mir ein gut ausgeschlafener Ehemann lieber.

Nun gut. Es gibt noch anderes erfreuliches zum heutigen Tag. Wir haben endlich wieder Schuhe für die Kinder. Keine schwarzen Füsse mehr. Nachdem ich in den letzten Tagen nur überteuerte Plastiklatschen gesehen habe, fand ich gestern Abend während meinem Ausgang ein richtiges Schuhgeschäft. In den Seitengassen liegt das Geheimnis. Auch das der leckeren Tapasbaren und den billigen Mojitos!

Und dann gab es noch mehr Stimmung an Bord. Die Hasenclevers sind da. Peter, Svenja und mein Gottenmeitli Carla. Zwei Wochen Ferien sind hier auf Mallorca geplant. Die ersten Tage bei uns auf dem Schiff, danach auf einer Finca in Sineu.


 

Freitag 28.08.2015

Port de Pollensa

 Seemeilen  o / Total:656

Wetter: schön

Familienstimmung: gut

Pollensa

Gestern grosser Bade und Abschiedtag. Am Strand von Pollensa haben wir Corinnes Ferien ausschleifen lassen. Am späten Nachmittag begleiteten wir sie schweren Herzens zum Bus nach Palma. Gerne wäre sie mit uns weiter gesegelt. Gerne hätten wir sie weiter mit uns segeln lassen. Schön war es und danke für alles.

Heute ein bisschen Kultur. Wir nehmen den Bus zur Stadt Pollensa. Das hübsche zwischen den Hügel stehende Städtchen wird von uns besucht. Es geht erstaunlich gut. Die Kinder scheinen sich an das unnötige Gelatsche durch die Gassen und Kirchen gewöhnt haben. Ohne murren erklimmen sie sogar die berühmten 365 Treppenstufen zur Calvi Kirche.

Den Rhythmus schon richtig spanisch haben wir uns um 11 Uhr ein zweites Frühstück genehmigt und 3Uhr sitzen wir bei in einer Bar bei Tapas und Mojito. Ein bisschen dekadent. Aber wo sonst gibt es einen Mojito für 4 Euro, da sei uns die frühe Stunde verziehen.

 


 

Mittwoch 26.08.2015

Port de Pollensa

 Seemeilen  30 / Total:656

Wetter: herrlich

Familienstimmung: friedlich

Segeltag

Corinne beehrt uns nicht nur mit ihrem Besuch, sondern auch mit ihrem Geburtstag den sie weit weg von ihrer Familie mit uns feiert. Zudem schenkt sie uns heute einen gemeinsamen Schnorchelmoment. Selber Mutter von drei Kindern hütet sie unsere, damit wir für ein Stündchen durch diese schöne Bucht schnorcheln können. Hunderte von Trompetenfische ziehen an uns vorbei und für die Zurückgebliebenen gibt es einen Seestern zum anfassen und betrachten.

Danach wird gesegelt und wie der Wind eben weht zurück in den Norden. So einen friedlichen Segeltag hatten wir schon lange nicht mehr. Selbst die Kinder verhalten sich ganz still und ruhig, spielen, essen, schlafen, zeichnen, basteln. Kein Streit, kein gequengel. Einfach schön.

Selbst Pollensa überrascht uns mit seiner friedlichen Art. Das Fischerdorf hat seinen Scharm bewahrt


 

Samstag 15.08.2015

Cala d`Addaya

0 Seemeilen/ Total:506

Wetter: Rege, Gewitter

Familienstimmung: okay

Frisch gemischt

Wenn man vor Anker liegt und sich in der Nacht der Wind dreht, dann muss man sich am nächsten Tag beim Blick aus dem Cockpit neu orientieren. Anstatt in die Bucht hinein, schaut man aus der Bucht heraus, das nahe Ufer ist plötzlich fern, das Französische Segelschiff liegt nicht mehr auf Backbord, sondern Achter aus. Diese Nacht jedoch kam es zu ganz anderen Szenen. Das letzte Mal habe ich vor fünf Jahren ein solches Gewitter erlebt. Damals lagen wir in einer Bucht zwischen Cassis und Toulon. Nachdem alle Luken geschlossen waren starteten wir vorsichtshalber den Motor, falls der Anker nicht hält und schauten uns das Schauspiel vom trockenen Deckshaus an. Diesmal sind wir nicht einmal mehr dazu gekommen alle Luken zu schliessen, schon näherten wir uns bedenklich dem Bojenfeld mit den kleinen Motorschiffen. Adi startete sofort den Motor, schrie mir zu: Regenjacke holen. Schnell noch Nikita beruhigen, Das Fenster über dem Salon schliessen, Jacken holen, zum Bug hechten. Anker hoch. Aber scheisse, da ist noch die Teufelskralle dran und die bringe ich selbst im entspannten Zustand kaum weg. Also Positionswechsel. Adi an den Anker ich ans Steuer. Geradeaus fahren war der Befehl. Nur die Sicht, so schlecht, so erschreckend schlecht, fast schon beängstigend. Bis ich mir aufging, dass ich im ganzen Troubel meine Brille vergessen habe. Wobei mir Adi nachher sagte so eine nass gespritzte Brille hilft auch nicht viel. Ich manövrierte uns aus dem Bojenfeld raus ohne etwas zu rammen und weg in eine sichere Zone. Neben uns gehen die Lichter, der anderen Segler an. Motoren heulen auf, Anker ketten rasseln. Adi suchte uns einen neuen Platz und ich liess nochmal den Anker ausrauschen. Er hält. Wir sind in den 10 Minuten durchnässt und durchfroren. Neben und hinter uns versuchen sich andere Segler mit den gleichen Manövern. Es rauscht und heult. Blitze zucken durch die Nacht und erhellen für einen kurzen Moment die Szene. So schnell wie es gekommen ist, so schnell lässt der Regen nach, noch zwei drei Blitze, dann ist es ruhig. Die letzten Ankerketten rasseln, die Schiffe pendeln sich ein. Nur ganz hinten hört man die Hammerschläge eines anderen Seglers. Oh, den hat es wohl erwischt. Wir warten noch einen Moment, dann ein Blick zu den schlafenden Kindern. Wir verkriechen uns schnell unter die warmen Daunendecken und schlafen sofort weiter.

Ansonsten Regentag. Es regnet mal fein und leise, mal strätzt es herunter. Wir sitzen im trockenen Schiff und machen Heimkino. Das erste Mal schauen wir uns mit den Kindern einen Film an. Wir haben uns für Nemo entschieden an diesem wässrigen Tag.

 

 

Freitag 14.08.2015

Cala d`Addaya

0 Seemeilen/ Total:506

Wetter: sonnig

Familienstimmung: gut

Weisse Schaumkronen

Wir sind hier so gut geschützt, wir merken vom hohen Seegang da die weissen draussen gar rein nichts. Ausser, dass alle Segler heute einen ruhe Tag einlegen, keiner bewegt sich und durchs Fernglas sieht man die vielen weissen Schaumkronen. Lieber liegen bleiben. Die Natur hier ist üppig und vielfältig. Wir steichen durch den Wald auf der Suche nach Zwergen, Schlümpfen und dem bösen Gargamel. Bewaffnet mit einem Stock sind die Kinder gegen alles gerüstet. Blöd nu, dass wir ausser „Betreten verboten“ Schilder nichts anderes finden.

 

 

Donnerstag 13.08.2015

Cala d`Addaya

25 Seemeilen/ Total: 506

Wetter: schwül

Familienstimmung: gut

Ums Cap herum

Super Segeltag, nicht nur wir, auch die anderen Schiffe heute mit dem Wind unterwegs. Ruhig und schnell gleiten wir der Nordküste entlang. Bis zum Cap und dann beginnt es mit dem Aufkreuzen. Schräglage hier, Schräglage dort. Je nach dem können die Kinder am Tisch sitzen und zeichnen oder sie flüchten nach dem Wenden auf die Liegewiese und spielen Kasperlitheater oder sie verkriechen sich in ihre Höhlen im Bug. Dumm nur, dass die immer wieder zusammenfallen und einer von uns nach vorne kriechen muss um die Wände aus Tüchern neu zu spannen.

Nach fünf Schlägen haben wir genug und verkriechen uns in die tief eingeschnittene Cala d’Addaya. Ein Naturparadies. Grüne Wälder und Hügel um uns herum. Enten die schnatternd ums Schiff schwimmen und nach Brot betteln. Das Wasser so warm, wir können Stunden darin tummeln.

 

Mittwoch 12.08.2015

Cala Morell

15 Seemeilen/ Total: 481

Wetter: sonnig

Familienstimmung: prima

Nordküste

 Gestern Aufräum- und Putztag und irgendwie dann doch wieder in den alten Gassen von Ciutadella gelandet.

Heute aber weiter segeln. Wenig Wind, wir sind die einzigen, die sich die Mühe machen Segel zu setzten, aber es klappt auch so. Die anderen motoren stoisch an uns vorbei. Trotzdem finden wir am frühen Nachmittag in der Bucht von Morell einen guten Ankerplatz. Schroffe Felswände umgeben die Bucht. Treppen, Wege und Liegeplätze sind darin eingeschlagen worden. Das Wasser ist Badewannenwarm. Wir schwimmen mit den Kindern zu den Felsen und Tunnels hinüber. Kaltes Süsswasser entströmt dem Gestein und erfrischen uns herrlich. Adi und ich gehen später einzeln auf Schnorcheltour. Ich gerate dabei in eine eiskalt Süsswasserströmung. Sie ist oberflächlich und so kalt, dass ich nur zum Atem holen hoch komme. Die Strecke schwimme ich lieber unter Wasser durch.

 

 

Montag 10.08.2015

Ciutadella

0 Seemeilen/ Total:466

Wetter : erst Regen, danach heiss

Familienstimmung: viel besser

Geschafft

Beim Frühstück grauer Himmel und vereinzelte Regentropfen. Vorsichthalber legen wir unsere grosse Regenblache über den Grossbaum. Vom Schiff nebenan werden wir belächelt. Zehn Minuten später lachen wir. Es giesst Sturzbäche vom Himmel. So viel Regen auf einmal haben die Kinder noch nie gesehen. Wir sitzen im trockenen Cockpit und schauen zu wie sich unsere Nachbarn abmühen ihr Hab und Gut vor der immensen Wassermenge in Sicherheit zu bringen. 1h später Sonnenschein.

Adi hat es geschafft. Der Motor funktioniert wieder einwandfrei….für den Moment. Ein Ventildeckelkopf musste ersetzt werden und das ganze Öl gewechselt, weil es aus bis jetzt unerklärlichen Gründen Salzwasser im Öl hatte. Eine riesen Sauerei gibt das zu der ganzen, die der kaputte Ventildecken ausgelöst hat. Gerne hätte ich das noch behoben, denn Unser Bad und Schlafzimmer ist nach wie vor eine schmutzige Werkstatt.  Auf unseren Betten liegen die Wände des Maschinenraums, der Boden ist gepflastert mit öligem Zeitungspapier, Gabelschlüssel in allen Formen und neben meiner Zahnbüste steckten zwei Schraubenzieher. Zum Glück haben wir noch eine Gästekammer in der wir Unterschlupf finden. Adi nun mehr als 72 h auf dem Schiff braucht meiner Meinung frische Luft. Wir entführen ihn an unseren Lieblingsplatz. Als Supplement zur feinen Mandelmilch und den leckeren Schinkengipfeli gibt es im Café auch noch Wi-Fi. Wir können wieder einmal skypen und mailen in aller Ruhe, während die Kinder auf dem Platz toben.

 

Es ist so schön, wir können uns nicht aufraffen zurück aufs Schiff zu gehen. Stattdessen versetzen wir uns ins Restaurant nebenan, geniessen Sangria und Tapas. Die Kindermenus werden uns eingepackt und von uns bis aufs Schiff geschleppt. So ins Spiel beschäftigt war es Yanis und Nikita unmöglich zu essen. Sprachlich gibt es keine Barriere bei den kleinen Leuten, solange das Temperament stimmt.

Die Nacht verbringen wir nochmal in der Gästekabine. Morgen ist auch noch ein Tag zum Aufräumen.

 

Sonntag 09.08.2015

Ciutadella

0 Seemeilen/ Total:466

Wetter: angenehm

Familienstimmung: grantelig

Werktag

 Adi und ich granteln uns an. Er wegen des ungelösten Motorschadenproblem. Ich weil ich nicht helfen kann, nur blöde Fragen stelle und noch doofere Vermutungen.  Dass durch die Reparatur, die Wohnfläche unseres Schiffs um die Hälfte dezimiert wurde hilft der Stimmung auch nicht. Die Kinder würden zwar wahnsinnig gerne helfen, doch geholfen ist uns damit auch nicht. Nikita versteckt bekanntlich das Werkzeug und Yanis streckt seinen Kopf aus lauter Neugierde so nahe über den Motor, dass niemand mehr daran arbeiten kann. Es wird Zeit das  Schiff zu verlassen. Mit den Trottinets entdecken wir ein Spielplatz und die lange Uferpromenade. Die Kinder heute ein Herz und eine Seele. Später nehmen wir ein einfaches Mittagessen in einer Taverne ein und finden dann zu unserem Lieblingsplatz. In der Stadtmitte umringt von grossen schattigen Bäumen, gesäumt von Cafes und Restaurants liegt ein riesiger Spielplatz. Wir sind begeistert. Zum Glück habe ich ein Buch mitgenommen. Ich kann die Füsse hochlegen, meine Mandelmilch trinken und den armen schuftenden Adi bedauern.

 

Samstag 08.08.2015

Menorca, Ciutadella

67 Seemeilen/ Total: 466

Wetter: sonnig

Familienstimmung: müde

Ankunft mit Schrecken

Gute Nacht fahrt gehabt. Sehr ruhig, fast zu ruhig, nicht nur wir, auch der Wind ist eingeschlafen. Zeitweise nur noch 1-2 Knoten. Dafür frischte er nach Sonnenaufgang auf. Wir sausten mit 4-5, später bis 6 Knoten dahin. Die Kinder scheinen sich wohl zu fühlen, spielten, zeichneten, wie immer. Das 100 und ich weiss nicht wievielte Kasperlitheater mussten wir über uns ergehen lassen.  Adi und ich legten uns abwechselnd zum Ruhen hin. Die Wachen der Nacht stecken wir noch nicht so leicht weg.

Am Nachmittag kommtr Land in Sicht und aufs Nachtessen steuereten wir den Ankerplatz an, doch oh Schreck….als Adi die Segel bergen wollte fällt der Motor ins stottern und stellt dann plötzlich ab. Adis ersten Blick fällt auf tropfendes Öl, viel Öl. Zilinderkopf geplatzt ? Wir haben keine Zeit für weitere Untersuchungen ein Ankermanöver unter Segel ist gefragt. Kein einfaches Unterfangen, wenn grad jetzt um 19 :00 Uhr alle Tagesausflügler zurück in den Heimathafen wollen, während wir mühselig vor der Hafeneinfahrt herumkreuzen um an unseren Ankerplatz zu gelangen. Die denken bestimmt denen Pips wohl. Ich versuche es mit einem entschuldigenden Lächeln vom Cockpit aus. Dann Panne Nummer zwei. Die elektrische Ankerwinde macht : tsch, tsch und dann nichts mehr. Auch dass noch. Himme ! Zum Glück können wir sie auch manuell bedienen, wenn auch mit viel Kraftanstrengung. Ich überlasse erst Adi das Feld zum deblokieren, danach kann ich die Kette selber ausrauschen lasssen. Unser wohlgelobte neue Anker tut seinen Dienst bis jetzt gewissenhaft ausser heute. Wir slippen. Nichts hält. Adi schmeisst schnell einen zweiten Anker über Bord. Aufregung. Hinter uns ein Felsblock, neben uns teure Charteryachten. Fürs erste halten wir. Aber wie lange. Erst mal ine Portion Pasta Essen. Danach müssen wir nochmal Ankern solange es hell ist. Diesmal auf einem Sandfleck, nicht auf Seegrasuntergrund wie es passiert ist. Adi schiebt unsere Oxala von hinten mit dem Dinghi und dem Aussenborder auf volle pulle. Ich ziehe uns am zweiten Anker nach vorne. Beim nächsten Sandfleck lässt Adi dann den Buganker nochmal ausrauschen. Gespannt warten wir auf die Reaktion des Schiff. Alles hält. Für heute solls gut sein.

Bild: unsere Kartoffelschälerin

Freitag 07.08.2015

Cala de la Fosca

50 Seemeilen/ Total: 399

Wetter: sonniger Nebel

Familienstimmung: aufregend

Aufbruch

Adi hat Drang. Adi will los. Der Wind hat leicht gedreht, der Bug schwenkt nach Osten. Ich hänge aber noch im Dinghi am Schiffsrumpf und schruppe eklige Gummimasse vom schönen Grün. Diese Hafenquais sind nicht gut für den Teint unserer Oxala. Wenn ich aber grad so schön im Dinghi sitze befindet Adi, könnte ich doch noch den Abfall wegbringen, damit wir den nicht nach Menorca segeln müssen. Ich rudere an Land und entledige mich all dem Plastik und Verpakunngmaterial. Es ist unglaublich was sich alles ansammelt. Dann gehts los. Dinghi hoch aufs Deck, alles rüttelfest verstaut. Die Kinder starten den Motor, ich am Steuer und Adi holt den Anker hoch.

Das Land verschwindet schnell. Keine Stunde, das stecken wir im Nebel. Alles weiss, nur die Sonne brennt ein Loch um uns und ein weiteres Segelschiff. Daneben hören wir vereinzelt die Nebelhörner der Grossschiffahrt. Was machen wir ? Für einmal bitten wir Yanis seine geliebte Trompete zu benützen. Nach 15 Minuten sagt er ich mag nicht mehr und wir wohl zum ersten mal : Schade.

Wir segeln gut, langsam aber beständig und sehr ruhig. Der Nebel hat sich nach einer Stunde verflüchtigt. Die Sicht ist optimal und wir kommen endlich in den Genuss einer spielenden und springenden Delfin Schule. Die Kinder sind begeistert. Wir auch.





 


Donnerstag 06.08.2015

Cala de la Fosca

0 Seemeilen/ Total:349

Wetter: sonnig

Familienstimmung: immer noch friedlich

Warten

Wir warten. Wir warten darauf, dass der Bug sich dreht und somit eine günstigere Windrichtung für uns anzeigt um auf die Balearen zu kommen. Thomas wartet auch und verkürzt uns mit seinen Geschichten die Stunden. Die Strecke welche wir in drei Wochen zurück legten, hat er in drei Tagen gemacht. Wenn auch etwas unfreiwillig. Sturm, Patenthalse, Segel gerissen, 30h ohne Schlaf. Bei uns gibt es wieder mal eine warme Mahlzeit und Leute die ihn verstehen, wieso man trotz all den Strapazen wieder weiter will.

 

 


Mittwoch 05.08.2015

Cala de la Fosca

0 Seemeilen/ Total: 349

Wetter: drückende Hitze

Familienstimmung: friedlich

Seezigeuner

Alles erledigt was es zu erledigen gab. Wir sind wieder frei und verlegen in die nächste schöne Bucht neben Palamos.

Man erkennt sie schnell die Seezigeuner. Das Schiff meist ein bisschen älter, Gebrauchsmenge spuren, überladen. Da liegen Kanister, Velos und Segel und jede Menge Fender auf dem Deck. Windgenerator und Solarpanel sind irgendwo angeschraubt. An den Wanten hängen Kleidungsstücke und Geschirrtücher zum Trocknen. Hinten am Heck baumelt eine Angelvorrichtung und wenn keine französische, dann eine deutsche Fahne. Die Besitzer meist braungebrannt, unrasiert und vorzugsweise nur in Unterhose gekleidet.

Ich war eben dabei mit den Kindern ihre selbstgemachte Globifahne zu hissen, da segelte so ein Zigeuner in die Bucht und liess den Anker neben uns ausrauschen. Der sieht auch interessant aus, da könnten wir doch mal vorbei schauen, denke ich mir. Zwei Stunden später klopft es an die Bordwand. Thomas stellt sich vor. Er macht mal eben ein Spaziergang und kommt dann auf ein Schlummertrunk vorbei.

So läuft das unter Seinesgleichen. Friedlich oder?!


Dienstag 04.08.201

Marina Palamos

1 Seemeilen/ Total: 349

Wetter: sonnig

Familienstimmung: beschäftigt

Hafentag

So ein Hafentag ist nicht nur gemütlich für uns, sondern harte Arbeit. Endlich wieder mal Strom, Wasser und Internet à discretion. Das bedeutet, Schiff waschen von aussen und innen, alles Akkus laden, Wassertanks ausfüllen, Betten frisch beziehen, Wäsche waschen, Logbuch aktualisieren und e- Mail schreiben, Skypen, Fotos sortieren. Alles in 24h, denn mehr können wir uns bei den hochsommerlichen Preisen nicht leisten. Zudem Kinder unterhalten, da mit Wäsche waschen in der Schiffseigenen Waschküche nicht mehr viel Platz zum spielen bleibt. Adi der Hausmann, spuckt in die Hände und macht sich daran die beiden Wäscheberge abzutragen. Ich darf indess die Kinder auf den Marina eigenen Spielplatz entführen und später an den Strand.

 Wie wir zurück kommen flattern fröhlich unsere T-Shirts und Hosen im Wind. Der erste Teil des Projekt Hafentag ist erledigt.


Montag 3.08.2015

Palamos

0Seemeilen/ Total: 348

Wetter: sonnig

Familienstimmung: entspannt

Ein bisschen Rio

Palamos sieht auf den ersten Blick nicht wirklich schön aus mit den vielen Hochhäusern. Aber beim näher betrachten und kennen lernen, entwickelt die Stadt doch ein gewisses Flair. Der lange, schöne Stadtstrand, die gepflegte Strandpromenade, die hohen Häuser dahinter, mit den Glasfronten und grossen Balkonen. Die einen machen Zumba am Strand, viele sind mit Kajaks unterwegs, spielen Fussball oder Beachvolley. Ich fühle mich ein bisschen wie an der Copacabana. Nicht das ich schon mal da war, aber so stelle ich es mir vor. Palamos bietet bestimmt eine hohe Lebensqualität und wir profitieren heute davon.


Sonntag 2.08.2015

Palamos

2Seemeilen/ Total: 348

Wetter: sonnig

Familienstimmung: gut, aufgewühlt, erleichtert

Ambulanz

Ich glaube es lässt sich niemand wirklich freiwillig mit der Ambulanz ins Spital fahren, aber so unfreiwillig wie wir bestimmt niemand.

Wir sind am Nachmittag in Palamos angekommen, haben den Spielplatz entdeckt und nun freute ich mich auf einen feinen Fisch zum z‘Nacht. So schlenderten wir durch die Gassen von Palamos auf der Suche nach einem geeigneten Restaurant. Adi und Yanis haben da so ein Spiel. Yanis steht auf Adis Schultern. Adi hält ihn an den Fussknöcheln. Yanis lässt sich Kopf voran nach unten fallen bis er an Adis Händen Kopfüber hängt und versucht danach mit Schwung und Adis Hilfe wieder auf Adis   Schultern  stehen zu können. Dies gelingt mittlerweilen auch sehr gut, macht mir aber immer ein bisschen Angst. Was wenn Yanis aus Adis Umklammerung gerät. So machen sie es auch heute beim gehen durch die Gassen. Ich sehe ein Geschäft mit hübschen Sachen, begutachte sie und werde von der Verkäuferin herein gewunken. Wie ich so im Laden stehe, höre ich einen dumpfen Aufprall und Adis erschreckte Stimme. Oh nein! Jetzt ist es passiert! Yanis fällt von 2 Meter auf den Kopf. Schädelhirntrauma! Ich stürze aus dem Geschäft, sehe Yanis mit Wunde auf der Stirn, sein schmerzverzehrtes Gesicht und fange an zu heulen. Wie konnte ich dies zulassen. Yanis fängt an zu schreien in den höchsten Tönen. Was mich schon mal beruhigt. Die Verkäuferin kommt hinter mir her gerannt. Ich versuche auf Spanisch zu erklären was passiert ist. Von der Taverne neben an bekommen wir Eis zum kühlen. Adi erklärt mir, wie es passiert ist oder besser gesagt, was passiert ist. Yanis sass auf seinen Schultern, sah mich in den Laden gehen, wollte mir nach, Kletterte von Adis Schultern, schneller als Adi helfen konnte und fiel von etwa Hüfthöhe auf den Boden. Alles halb so wild. Gibt einen Knall und eine dicke Beule, kein Schädelhirntrauma. Ich weine nun aus Erleichterung. Die gute Verkäuferin interpretiert dies falsch und ruft eine Ambulanz. Wie wir da so sitzen, umringt von Kellnern, Verkäufern und Schaulustigen, Yanis das Eis auf die Stirn drücken, schlängelt sich der Krankenwagen durch die Altstadt und landet bei uns. Sie nehmen sich total herzig dem kleinen Patienten an und schleppen ihn in den Wagen. Da nützt kein protestieren und versichern, dass es ihm gut geht. Nein, nein, alles schlimm und besser wir gehen ins Spital zum Röntgen. Was sollen wir machen? Ich gehe wegen meinen  sprachlichen und medizinischen Kenntnissen mit. Yanis giggelet schon wieder auf der Fahrt und wirkt auch sonst sehr munter. Wir kommen im Notfall an, werden durch die Triage geführt, füllen Formulare aus und laden wegen Platzmangel im Gipszimmer. Da warten wir eine Stunde, nichts passiert. Yanis spielt Fussball mit einem aufgeblasenen Handschuh und bekundet Durst und Hunger. Ich schliesse sogar eine Hirnerschütterung aus und finde es ist Zeit diesen Ort zu verlassen. Ich verabschiede mich beim Pflegepersonal, erkundige mich wo ich was bezahlen muss. Die Ambulanzfahrt ist Gratis und sonst haben wir noch keine Kosten verursacht. Umso besser. So spazieren  wir frohgemut aus dem Spital zurück zur Strandpromenade wo wir mit Adi abgemacht haben.


Samstag 1.08.2015

Plaja do Castello

4 Seemeilen/ Total: 346

Wetter: sonnig

Familienstimmung: gut

Adis Sprung

Wir sind in der Nacht von einem Gewitter mit starkem Regen geweckt worden. Bis wir alle Luken dicht hatten und dabei so über die Kinder gestiegen sind, dass sie nicht aufwachen, haben die Sitzkissen im Cockpit einiges an Regen abbekommen. Die feuchten Kissen nun in den Salonstellen bringt auch nicht, lassen wir sie verregnen und morgen trocknen.

Die Kinder beklagen sich am Frühstückstisch erst über die nasse Polsterung, danach über die harte Sitzbank ohne Kissen. Verwöhnte Dinger.

Wir sind bald los gesegelt. Wollten nach Palamos, dabei nach wenigen Seemeilen in einer schönen Bucht hängen geblieben. Sandstrand umrahmt von Felsen, Gestein und einer Höhle. Das lädt zum Baden und Schnorcheln ein.

Gesprächsthema Nummer eins wurde dann aber Adis spektakulären Sprung aus dem Cockpit. Wir sitzen alle gemütlich zum z’Mittag um einen Topf Pasta, da springt Adi plötzlich auf die Reling und von dort mit einem Kopfsprung ins Wasser. Mit Kleidern und einem Mund voll Tortellini. Was ist denn los, die Kinder in heller Aufregung. Adi hat wohlweislich den nassen Schaumstoff zum trocknen über den Segelbaum gelegt, von wo er in kürze mittels einer Windböe ins Wasser gesegelt ist. Flupp und weg. Und da er keine Lust hatte diesen von neun Meter tiefe hochtauchen, so wie neulich Nikitas Trotinett, hat sich Adi für ein schnelles Bad im Meer entschieden. Der Schaumstoff gut mit Süsswasser ausgewaschen, weil Salzwasser den Tod für permanente Trockenheit bedeutet, ist nun sicher am Relingsnetz angebunden.

Nikita indes redet beim ins Bett gehen noch davon: Papi einfach mit Chleider go bade!

 


 

Freitag 31.07.2015

Cala Pedros

23 Seemeilen/ Total: 342

Wetter: bedeckt, frisch

Familienstimmung: gut

Costa Brava

Eigentlich wollten wir nur kurz um die Ecke nach Rosas um von dort den Absprung nach Mallorca zu starten. Doch dann Segeln wir so schön und gut, dass wir daran vorbei gleiten und immer weiter der schönen Küste entlang bis wir hier in der Cala Pedro den Anker werfen. Der Strand ist eingekeilt zwischen hohen Felswänden welche nur durch eine Treppe und einen langen hübsche in den Felsen geschlagenen Weg erreicht wird. Zum Baden ist es uns zu frisch, dafür geniessen wir den schönen Spaziergang und besichtigen "La Cabana Dali".


Donnerstag 30.07.2015

Cadaques

0 Seemeilen/ Total: 319

Wetter: sturm

Familienstimmung: okay

Potz Holzöpfel und Zipfelchappe

Uns wackeln die Ohren. Adi und ich haben definitiv eine Überdosis Kasperli erwischt, weil dies Unterhaltungsthema Nummer eins heute.

Der Wind saust und braust. Wenn auch aus der richtigen Richtung zum weiter segeln. Ich habe trotzdem kein gutes Gefühl, bin nicht scharf auf einen weiteren Geschwindigkeitsrekord. Wir bleiben hier und versuchen es nochmal mit dem Plan von Gestern. Der Besuch des Dali Museum und einem Mittagessen in der Stadt.

Entgegen der Prognose nimmt am Nachmittag der Wind zu statt ab. Die Wellen haben inzwischen auch die Bucht erreicht. Kabbelige See begrüsst uns. Wir kommen grad mal noch relativ trocken mit dem Dinghi zurück aufs Schiff und beschliessen zu bleiben.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Kasperlitheater. Die Kinder müssen irgendwie bespasst werden. Als erstes hören wir 10 der 20 Kasperligeschichten die wir hier haben. Die anderen 10 bekommen wir nur nicht zu hören über, weil die CD kaputt ging. Danach spielt Yanis die Geschichten  nach. Als ob wir nicht schon genug hätten. Das einzig grosse was der kleine Bub so richtig vermisst aus Zürich sind seine Kasperlihandpuppen. Dies tut er uns schon seit einem Monat kund. Hätten wir nie gedacht. Wir planen die Handpuppen mit dem nächsten Besucher einfliegen zu lassen. Als Überbrückung zeichnet Adi die Figuren aufs Papier, welche dann über Kellen und Schöpflöffel gestülpt werden. Wir haben nun nicht nur ein Schweizer Kasperli, sondern auch noch einen französischen Guignol, der in Yanis Augen ein bisschen komisch redet. Eifrig ahmt er die französischen Laute nach. Brav setzten wir uns mit Nikita in die Zuschauerreihen und warnen den guten Kasperli vor all den Bösewichten denen er mit seinem Holzknebel zu Leibe rückt. Am Ende des Tages sage ich nur noch Tratratrallala für hüt isch us und Schlussdibus.

Zum Glück nimmt der Wind ab. Morgen geht es weiter.

 


Mittwoch 29.07.2015

Cadaques

0 Seemeilen/ Total: 319

Wetter: sonnig, dann Regen

Familienstimmung: war schon besser

Cadaques

Sportart Nummer 1 hier in Cadaques scheint Wasserskifahren bevorzugt von französischen und skandinavischen Familien. Die motivierten Eltern ziehen mit viel Elan ihre Kinder hinter sich her und kurven zu unserem Unmut im Slalom um die Segelschiffe. Zurück bleiben der Abgasgestank und die Wellen. Wir flüchten an Land.

Spielplatz und Internet gefunden. Leider geht trotz mehreren Updates und Änderungen weder GMX noch die Website auf dem kleinen Laptop. Ich gebe auf, das hat ja keinen Sinn. Unseren weiteren Plan das Dali Museum zu besichtigen müssen wir aufgeben. Ein Regenschauer überrascht uns. Wir sind nicht sicher, ob alle Luken geschlossen sind. Lieber mal zurück aufs Schiff. Klitschnass kommen wir auf der Oxala an. Die Überschwemmung im Innern ist gering. Wir sind froh, dass es nicht mehr ist und froh, dass wir zurück gekommen sind. Wir legen uns und das Schiff trocken. Der Regen hat auch die sportlichsten Wasserskifahrer vertrieben. Wir sind nicht traurig darüber.


 

Dienstag 28.07.2015

Cadaques

22  Seemeilen/ Total: 317

Wetter: bedeckt

Familienstimmung: gut

Espagna

Die Grenze ist überschritten wir haben Spanien erreicht. Schöner Halbwind und Welle von hinten die uns vorwärtstragen. Yanis darf mit Adi die Spanische Flagge hissen.

Wir halten in Cadaques, schaffen es heute beim ersten Versuch an die Boje. Das letzte Mal in Collioure benötigten wir 3 Versuche, 5 Mal kurze Hektik auf dem Schiff und 2 Mal laute Wort, dazu 30 Zuschauer. Und heute 1 Versuch und ein gut gemacht Schatz, dazu KEINE Zuschauer. Frustrierend.



Nachtrag

Freitag 24.07.2015

Cap d`Adge

2 Seemeilen/ Total: 240

Wetter: sonnig

Familienstimmung: gut

Maus küsst Igel

Nun hat unsere Bordmaus das gleiche Schicksal ereilt wie Regina in der Calanque. Seeigelstacheln gehören nicht zu den schönsten Souvenir, dafür zu den hartnäckigen.

Adi wollte nach dem Frühstück los. Er hatte genug von der Ferienapartment Retorte hier. Die Kinder und ich waren der Meinung, dass wir erst noch die Höhlen in den Felsen erforschen müssen. Der Wind war eh zu lau. So sind wir mit dem Dinghi an den Strand und weiter in unseren Badeschuhen der Klippe entlang zu den Höhlen. Jede Menge Krabben und Seeigel gab es dort. Alles schön beobachtet und vorsichtig angefasst. Zurück am Strand gebadet ohne Schuhe und schon ist es passiert. Ein Schritt ein Schrei und 10 Stacheln im Fuss. Wer hätte gedacht, dass dort im Sand ein Seeigel steckt. Schnell alles eingepackt und zurück aufs Schiff. Yanis wird zum fürsorglichsten Bruder den es gibt. Flitz vom Dinghi ins Schiff holt den Nuggi bevor wir Nikita ins Cockpit verfrachtet haben. Saust wieder den Niedergang runter und kommt mit einem Arm voll Verbandszeug hoch. Damit wollte er auf der Stelle Nikitas Fuss einbinden. Wir mussten unseren kleinen Krankenpfleger in seinem Eifer bremsen. Auch wenn er uns mehrmals bestätigte, dass er das könne einen Fuss einbinden, er sei ja schliesslich schon vier Jahre alt und habe das nun gelernt. Wo auch immer. Wir haben andere Pläne und Nikita nochmal ganz andere. Sie lässt niemanden an ihren Fuss ran. Nicht nachdem wir ihr eine betäubende Salbe aufgetragen haben, nicht im Schlaf und schon gar nicht wenn man sie mit Gewalt festhält. Unglaublich wie viel Kraft in einer so kleinen Person steckt. 5 Stück sind noch drin. Die ersten 2 Stunden humpelt sie äusserst geschickt durchs Schiff, danach scheint es beinahe vergessen. Nur manchmal kommt noch ein: Tuets immer no so weh! über ihre Lippen und dann springt sie weiter.


 

Montag 27.07.2015

Collioure

0 Seemeilen/ Total: 295

Wetter: bedeckt,frisch

Familienstimmung: angenehm

Kasperli und so

Ich bin nach dem Frühstück los. Habe meine Kleider und Schuhe in den Wasser dichten Sack verpackt und dann ans Ufer geschwommen. Als erstes besichtigte ich das kleine Fort d’Elm. Danach gemütlich Kaffee trinken, bummeln und in aller Ruhe ein hübsches Sommerkleid kaufen. Herrlich! Ich habe es genossen und nach 2 ½ Stunden ist mir langweilig geworden so ohne quengelnde Kinder.

Ein bisschen Kultur für die Kinder muss dann doch noch sein. Wir haben den Ausflug zur Mühle geschickt in eine Piratenschatzsuche verpackt.

Am Abend dann..und das ist der Grund wieso wir noch hier sind…ein französisches Kasperlitheater. Der macht also nicht Tratratrallala aber ist sonst ganz ähnlich und die Kinder flippen aus. Da sind sie alle gleich.

Wer noch nicht weiss wohin in den Ferien, Collioure ist echt zu empfehlen.



Sonntag 26.07.2015

Collioure

0 Seemeilen/ Total: 295

Wetter: angenehm frisch

Familienstimmung: gut, schlecht, prima

Stadtbummel

Collioure lädt richtig zum Stadtbummel ein. Doch dann kommen mir Gedanken, die ich erst nicht einmal getraue zu denken, dann nicht getraue auszusprechen und als ich es doch machte und Adi es bestätigte, traue ich mich sogar es hier zu schreiben. Das Reisen mit dem Schiff ist was ein Stadtbummel und besichtigen Sehenswürdigkeiten  betrifft ohne Kinder oder mit einem Baby dass man sich auf den Rücken schnallen kann schon angenehmer. Im Moment endet so ein Bummel nach 40 Minuten so: zwei auf dem Gehweg liegende Kinder die vor sich hin trotzen und Eltern die sich ankeifen. Dazwischen liegen 100 Mal sagen: nicht anfassen, nur mit den Augen schauen, 20x beim nervös werdenden Verkaufspersonal entschuldigen und 1x pro Minute folgenden Satz: Nein, wir kaufen euch keine…..Trommel, Trompete, Barbie, Mini Kegelbahn, Ballon…..etc. Zurzeit sind wir eben in einer anderen Epoche des Lebens, in der Epoche der Spielplätze und Sandstrände.

Adi und ich wollen aber nicht warten bis zur Pensionierung mit unseren Entdeckungstouren und haben beschlossen, dass wir uns eben ab und zu trennen. In Form von getrenntem Programm. So bekam er heute Nachmittag, während ich mit den Kindern am Strand war, frei und ich darf mir morgen die Zeit nehmen.

Wir lassen es uns gut gehen.


Freitag 25.07.2015

Collioure

55 Seemeilen/ Total: 295

Wetter: stürmisch und kühler

Familienstimmung: bestens

Nur fliegen ist schneller

Wir haben heute unseren ersten richtigen Sturm erfolgreich abgeritten, nebenbei noch unseren Geschwindigkeitsrekord getoppt. 9,6 Knoten. Klingt für andere etwas lahm, aber für unser Schiff ist es richtig schnell. Dabei sah es am Morgen noch gar nicht so gut aus. Der Wind nahm zügig zu. Wir hielten uns bei dem ablandigen Wind dicht unter der Küste. Bei wenig Wellengang sausten wir dahin. Die Kinder bekamen ab Mittag Cockpitverbot. Unsere Besegelung schrumpfte auf das letzte Reff der Genua. Ich machte es mir mit ihnen auf unserer Liegewiese (unser zum Bett umgebaute Salontisch) bequem. Mit Geschichten erzählen, Spieli machen, zeichnen und „umerugele“ verging die Zeit schnell.  Später spielten die Kinder zusammen Lego und ich konnte Adi im windigen Cockpit Gesellschaft leisten. Dann war es wieder da, dieses Gefühl das mir die Tränen in die Augen jagt (vor Adi behaupte ich immer es sei der Wind). Die Küste im Rücken, vor mir das blaue Meer bis zum Horizont und weiter. So viel weiter und so geheimnisvoll. Was wissen wir schon.  Wind, Wellen, Gischt. Brachiale Naturgewalten und wir mitten drin auf unserem, ach so kleinen Boot, welches sich vom Wind gebeutelt so tapfer durchs‘ Wasser pflügt. Selten fühle ich mich so geborgen und so verloren zugleich. Dann weiss ich, wieso ich am segeln bin. 

Drei Stunden später kam mir das Gefühl total abhanden. Wenn ich etwas nicht ausstehen kann sind es rollige Ankerplätze. Endlich ankommen und dann geht es erst richtig los. Die mit Wind gefüllten Segel stabilisieren das Schiff  und geben halt. Ohne dies wird so ein Schiff bei Wellengang von einer Seite auf die andere geschletzt und das wenn man angekommen ist und seine Ruhe haben will. Die schöne Kulisse hier entschädigt es ein bisschen und Adis‘  Beschwichtigung dass der Sturm schon nachlässt hilft.


Donnerstag 23.07.2015

Cap d‘Adge

21 Seemeilen/ Total: 238

Wetter: kühler und wieder sonnig

Familienstimmung: immer noch prima

Hängen geblieben

Die Brücke hat sich heute Morgen pünktlich geöffnet. Wir wurden aus unserem Gefängnis entlassen und zurück ins Meer geschwemmt. Ordentlich Wind, die Ausläufer des gestrigen Mistral füllten unsere Segel. Gegen Mittag wurde es ruppiger, aber wir machten gute Fahrt. Es ist schon eigenartig wie die menschliche Psyche so spielt. Es war sicher ein bisschen weniger heftig heute als am Montag, aber überhaupt nicht schlimm. War ich am Montag noch der Meinung, dass ich so auf keinen Fall weiter machen will,  am liebsten das Schiff auf der Stelle verkauft hätte und festen Boden unter den Beinen wünschte. So war mir heute jede Welle, jedes Geschaukel so was von egal und die Schräglage gehört beim Segeln halt dazu. Wo liegt das Problem? Unsere Kinder haben da beide ihre eigene Strategie. Nikita schläft und Yanis sitzt im Cockpit und redet ohne Ende. Es ist echt beängstigend. Je mehr Wellen umso gewaltiger wird sein Redefluss. Es scheint als würden Wind und Wellen ihm buchstäblich die Wörter in den Mund schwemmen. Wir haben schön Löcher im Bauch von seinen Fragen und einen schwirrenden Kopf von seinen Fantasiegeschichten.

Nach dem Mittag wendeten wir für einen Schlag zur Küste hin, da es uns dort ruhiger dünkte. Wurde es dann auch merklich. Nikita erwachte aus ihrem Seegangschlaf und Yanis verstummte.  Wir glitten gemütlich die Küste entlang bis Adi eine schöne felsige Bucht erspähte und der Meinung war, dass wir hier den Anker werfen sollen. So sind wir eben am sehr touristischen Cap d’Adge hängen geblieben.


Mittwoch 22.07.2015

Sète

0 Seemeilen/ Total: 217

Wetter: bewölkt und unendlich schwül

Familienstimmung: prima

Stadtleben

Wir haben uns Gestern ja ausversehen an den Stadtquai gemogelt. Eigentlich wollten wir ankern grossen Etang de Thau hinter der Stadt. Dazu muss man 4 Brücken kreuzen welche für Segelschiffe um 1o und um 19 Uhr öffnen. Aber irgendetwas lief  Schiff  gestern, denn während sich für uns die erste Brücke öffnete schloss bereits die dahinter. Wir waren zusammen mit einem Einheimischen  „gefangen „ zwischen zwei Brücken. Kurz entschlossen legten wir am Stadtquai an. Der Franzose entnervt über seine Landesmänner, machte all seine Luken und Schoten dicht und verabschiedete sich. Wir machten es uns gemütlich. Ist doch super. Gratis und Franko mitten in der Stadt.

Haben dies heute auch gründlich ausgenützt mit Wäsche waschen, Früchte kaufen, Glacé essen, Internet und ganz wichtig SPIELPLATZ. Früher fragten wir im Bureau de Tourisme nach wo es was Interessantes zu sehen gibt und wo man fein essen kann. Heute interessieren uns ganz andere Sachen



Dienstag 20.07.2015

Sète

36 Seemeilen/ Total: 217

Wetter: sonnig

Familienstimmung: etwas besser

Besser

Sind gesegelt wie auf Schienen. Viel viel besser heute, zwar auch aufkreuzen gegen den späten Nachmittag, aber kaum Wellen. Viel angenehmer. Haben sogar Brot gebacken unterwegs, aus Mangel an Hefe gab es Fladenbrot, aber es schmeckt ausgezeichnet.

Nun hoffen wir auf eine ruhige Nacht hier am Stadtquai. Die in der letzten haben wir Erwachsenen kaum geschlafen. Die Oxala kippte ohne Unterbruch nach links, nach rechts, nach links nach rechts. Wir verkeilten uns so gut es ging, aber keine Chance diesen physischen Elementen zu entrinnen. Die Kinder stört das nicht oder kaum. Aber sie haben auch weniger Masse die bewegt wird.  Oder sind einfach sonst gelassener.


Montag 20.07.2015

Les St. Maries de la M.

35 Seemeilen/ Total: 181

Wetter: sonnig

Familienstimmung: war schon besser

Grässlich

Wir sind nur noch ein Schatten unserer selbst. Schrecklicher Segeltag. Hat gut begonnen, mit Wellen aber guter Geschwindigkeit und Wind von hintern. Ab dem Mittagessen aufkreuzen, schaukeln und Schräglage. Ankern bei Sonnenuntergang in Les Sait Maries. Rohlig, sehr rohliger Ankerplatz. Wir könnten eigentlich gerade so gut weiter segeln.


Sonntag 19.07.2015

Golf du Fos

15 Seemeilen/ Total: 146

Wetter: sonnig

Familienstimmung: immer noch prima

Nackedeis

Haben es wieder mal geschafft unsere Kinder am Strand nackt zu präsentieren. Sind endlich los. Bei wenig Wind und moderaten Bedingungen zur alt bekannten Bucht im Golf du Fos gesegelt.

Erste Baderunde vom Schiff aus und nach dem z’Nacht war ein Strandspaziergang geplant. Die Kinder packten ihre Kescher ein zum Krebse und Muscheln fangen und da ist es eh klar, dass sie nach kurzer Zeit bis zum Po im Wasser stehen. Also alle Kleider weg. Oh du schöne Freiluft! Krebse und Muscheln gabs‘ nur leider keines davon im Netzt gelandet, dafür ganz viele Einsiedlerkrebse über die Hand wandern lassen.


Samstag 18.07.2015

Port St. Louis

0 Seemeilen/ Total: 131

Wetter: sonnig

Familienstimmung: prima

Noch mehr

Wir sind ein bisschen langweilig, weil immer noch hier. Aber das Wetter ist sonnig und null Wind. Eines der vier Windräder hat heute eine einzige Umdrehung gewagt, ansonsten richtige Flaute. Da müssen wir nicht los und sind eben geblieben. Die erste Hälfte des Tages nochmal am Strand verbracht. Diesmal mit Adi. Das Wasser ist warm und seicht, die vorbei fahrende Grossschifffahrt spendet ab und zu Wellen damit es nicht langweilig wird. Was wollen wir mehr. Am Nachmittag baut Adi mit den Kindern einen Katamaran aus Petflaschen oder eben Katamalar wie Yanis so herzig sagt. 

Am Abend….wir können es nicht lassen…..schippern wir uns nochmal mit dem Dinghi ins Städtchen. So viel Zeit haben wir schon hier verbracht, nicht nur jetzt, sondern auch vor 5 Jahren. Wir haben eine richtige Hass-Liebe dazu entwickelt. Wir lieben den Ort, weil immer was geht, immer ein Fest, eine Bühne, Musik und der tolle Markt zweimal die Woche. Die negativen Gefühle kommen von den grässlichen Moskitos, dem starken Mistral, den Arbeiten am Schiff ohne Ende, hübsch ist der Ort nicht und alles liegt unglaublich weit auseinander. Wir kennen jede Ecke und schon ein paar Leute. Nichts desto trotz fühlen wir uns hier schon fast ein bisschen zu Hause.

Als erstes durften wir beim Marokkaner z’Nachtessen, weil der Ramadan vorbei ist. Internet gab es auch, nur leider haben wir mit den Laptops ein ähnliches Problem wie mit den Aussenborder. Viel zu viele an Bord und keiner der richtig funktioniert. Mit dem den wir dabei hatten konnte ich den Blog nicht bearbeiten und mich bei gmx einloggen. Bringt also gar nichts ausser das Adi die neuen Wetterdaten laden konnte. Wenn die sich dann nur daran halten.

Nun gut. Die Chilbi war wie Gestern. Nikita ging aufs Karussell und Yanis hat sich in den Kopf gesetzt 10 Enten zu fischen und sich dafür als Preis, ganz schreckliche Plastikmöbel für ein Puppenhaus ausgesucht. Die Möbel bestehen aus zwei grossen Klimaanlagen und einer Frisierkommode. Dürfte bei Gelegenheit über Bord fallen.

Ein grässlich lautes Konzert gab es noch und als es dunkel war das Feuerwerk vom Nationalfeiertag. Wurde damals wegen Wind auf Samstag verschoben. Wir bewunderten es und fuhren danach unter dem dunklen Sternehimmel mit zwei schlafenden Engeln im Arm zurück.


 

Freitag 17.07.2015

Port St. Louis

0 Seemeilen/ Total: 131

Wetter: sonnig

Familienstimmung: Adi grummelig

Aussenborder

Wie Regi und ich die letzte Woche feststellen mussten, geht eigentlich keiner der drei Aussenborder richtig. Zwei der Motoren bringt man gar nicht an und einer stellt immer mal wieder in voller Fahrt ab. Diesem Problem will sich Adi annehmen. Wind gleich Null, desshalb heute kein Segeln und Adi beginnt mit den Reparaturen. Bodenbretter werden aufgerissen, Werkzeug und Ersatzteile liegen im Schiff und Cockpit herum, Kein gemütliches Ambiente. Ich lass mich mit den Kindern am Strand absetzten. Hier können wir Muscheln sammeln, Löcher in den Sand buddeln und schwimmen üben.

Nach drei Stunden funktioniert ein Aussenborder gut, der zweite auch und der dritte mit den 8 anstelle 4 PS leider immer noch nicht. Ein Rätsel mit sieben Siegel. Lieder, denn hätten wir heute Abend gut gebrauchen können. Wir beschliessen wenn wir immer noch da sind, dann können wir auch nochmal ins Dorf gehen. Früchte und Gemüse aufstocken und dann ist da noch die Chilbi.

Yanis fand es Gestern gar nicht toll, dass wir schon gehen. Den ganzen Morgen und Mittag hat er fasziniert zugeschaut wie die Chilbibahnen um den Hafen herum aufgebaut wurden. Wie sehr hat er es bedauert, nicht darauf fahren zu können. 2 Seemeilen lang hat er darüber lamentiert.

Wir sitzen nach dem frühen z’Nacht ins Beiboot mit dem zuverlässigsten Aussenborder und röhren ein halbe Stunde lang den Kanal hoch bis zum Hafen. Ein bisschen verrückt, aber so sparen wir uns die Hafengebühren und geniessen hier draussen eine bedeutend ruhigere Nacht als im Hafen umzingelt von Chilbibahnen.



Donnerstag 16.07.2015

Port St. Louis

2,5 Seemeilen/ Total: 131,5

Wetter: neblig

Familienstimmung: verloren

Allein

Seit heute Mittag sind wir wieder allein. Das Schiff fühlt sich riesig und leer an, aber wir geniessen auch den wieder gewonnenen Platz und die Freiheit.

Nach dem tollen Abschluss von Gestern Abend und dem feiern bis in die Nacht erwachten wir heute bei disigem, feuchten Wetter. Langsam schlich einer um den anderen aus den Federn. Das lange tanzen vor der Bühne und die fehlende Sonne liess uns heute länger schlafen als sonst. Das Cockpit fühlte sich nass und kalt an, Nebel breitete sich aus und lies die Schiffer ihre Hörner benutzen. Wir sassen lange beim Frühstück liessen die letzten Tage Revu passieren und plötzlich ging alles ganz schnell. Regi begann mit zusammenpacken eine Tasche nach der anderen wurde den Niedergang hoch gewuchtet und im Auto verstaut. Reiseproviant wurde bereit gelegt und dann der grosse Abschied. Umarmung, Küsse, Handschlag. Vier Personen setzten sich ins Auto, vier Personen blieben winkend am Strassenrand stehen. Das Auto fuhr an, hupte, noch mehr Winken und weg waren sie, genauso wie der zähe Nebel vom Morgen der der strahlenden Sonne weichen musste.

Zurück im Schiff, alles aufklaren, kurzes Mittagessen und dann setzten auch wir uns vom Hafen ab. Nicht weit, nur zwei Seemeilen den Kanal hinunter und dort in die Bucht zwischen Rhonekanal und dem grossen Maritimen Hafen.    


Liebe treue Leser,

Die letzten Tage waren sehr voll, laut und erfüllt auf dem Schiff. Ich hatte kaum eine ruhige Minute zum schreiben. Diese habe ich mir Gestern genommen und in zwei Stunden die Blogbucheintrage erarbeitet. Durch einen dummen Fehler habe ich diese auf nimmer wiedersehen gelöscht. Ich mag einfach nicht mehr die wieder zu schreiben. Desshalb gibt es von den letzten Tagen nur ein paar Fotos. Es tut mir leid und es ist schade, denn es gäbe so einiges zu berichten. Zum Beispiel wie wir in der Calanques En Vau wie in einem Windkanal festklemmten, immer mehr auf den Felsen gedrückt wurden und uns daraufhin, in Nacht und Nebel, mit Landleinen Zentimeter um Zentimeter aus der Klemme zogen. Oder wie ich beinahe Verhaftet wurde, weil ich nichts ahnend durch die Wälder lief, wo sie doch wegen Brandgefahr gesperrt sind. Wir haben gemerkt das Chips essen am besten gegen Seekrankheit hilft und das sich die Gemüter auf so engem Raum schnell mal erhitzen können. Man bekommt richtig Lust die Mitmenschen mal schnell ins Hafenbecken zu schupsen. Am 13. Juli sind wir kurz vor Mitternacht wegen Ohrenbetäubendem Krach aus den Kojen gelockt worden. Mit einem fulminanten Feuerwerk wurde über unseren Köpfen wurde der Nationalfeiertag eröffnet.

Seit Dienstag sind wir wieder im Hafen von Port St. Louis, haben alle Tänke gefüllt (Wasser, Diese, Strom) und am Abend beim „Mercredi au Port“ mitgefeiert. Strassenkünstler und Fressbuden bevölkern jeden Mittwoch im Juli den Hafen. Ein spektakuläres Theater à la mini Karls Kühne Gassenschau, mit viel Rauch und Knall. Danach tanzten wir  bis Mitternacht vor der Bühne eine Zweimannband mit hang zu Seemanslieder.

Alles weitere wie immer in ordentlichen Blogberichten. Versprochen!


Dienstag 08.07.2015

Calanques En- Vau

29 Seemeilen/ Total: 74

Wetter: sonnig und windig

Familienstimmung: erst gedämpft, dann prima

Sailing

Adi weckt Regi und mich im Morgengrauen. Wir müssen los, der Wind steht günstig und noch nicht zu stark. Im Nachthemd  und mit verschlafenen Augen, tapsen wir übers Deck. Holen das Dinghi aus dem Wasser, klaren das Schiff auf und lichten den Anker. Wir Setzten die Segel und rauschen los. Perfekter Halbwind, schöne 4 Knoten. Ich tische sofort ein rudimentäres Frühstück auf, mit leerem Magen ist nicht gut segeln. Nach und nach erwachen die Kinder, schauen sich erstaunt um und setzt sich fürs‘ Frühstück ins Cockpit. Der Wind nimmt zu, die Wellen auch. Die ersten Nasen werden blass. Durchatmen, Horizont betrachten, Kaugummikauen. Wir nehmen an Fahrt und an Wellen zu. Ich lege mich mit Nikita auf meinen Lieblingsplatz gleich neben dem Niedergang. Für die grossen Kinder werden Matten auf den Fussboden im Salon und der Küche gelegt, da wo es am wenigsten Schaukelt versuchen sie der Seekrankheit zu entfliehen. Einzig Yanis schein richtige Seebeine zu haben. Er war erst etwas irritiert, das sein Frühstückstisch so wackelt und erklärte uns mit heulen und Geschrei, dass er so sein Brot nicht essen könne. Das erledigte sich jedoch schnell. Erlangte kräftig zu und während wir alle schweigsamer wurden, hörte er nicht auf  zu reden, im Schiff umher flitzen und alle auffordern mit ihm verstecken zu spielen. Ein richtiger Seebär.

 

 

 

In der Calanque En-Vau finden wir einen netten Platz, Wunderbar klares Wasser in allen Schattierungen, eingebettet zwischen hohen weissen Felswänden.

 

Wir baden und schnorcheln, erkunden die Felsplatten zu Fuss und schmieden Pläne. Morgen ein Ausflug nach Cassis. Die frische Luft macht Appetit. Unglaublich in welchem Tempo unsere Vorräte schwinden. Wir planen eine kleine Einkauftiur.  Die einen zu Fuss, die anderen bringt Adi mit dem Beiboot nach Cassis. Hierführ wer natürlich der grösste unserer Aussenborder noch praktisch. Adi will ihn schon mal ausprobieren doch der scheint nicht zu wollen. Eine Stunde lang ersucht Adi ihn zu reparieren, kein Erfolg. Wie ich feststellen muss, führen wir  neben unsererem halbwegs funktionierenden auch zwei kaputte Aussenborder spazieren. Hmmm, macht das Sinn?

 

Später haben wir andere Sorgen. Der Wind nimmt gegen Abend zu, ganz langsam kommen wir auf der Backbordseite der Felswand immer näher. Das macht unruhig. Zur Sicherheit legen wir noch zwei Anker auf der Steuerbordseite aus, verstärken die Landleinen und zur guter letzt schläft  Adi diese Nacht im Cockpit.

 

 



Dienstag 07.07.2015

Golf du Fos

15 Seemeilen/ Total: 45

Wetter: sonnig und windig

Familienstimmung: beruhigter

Warten auf Besserung

Der Wind hat unsere Pläne verblasen. Gestern haben wir uns nach einem weiteren Grosseinkauf  wieder in die Bucht hier im Golf du Fos verlegt.

Heute wollten wir weiter zu den Calanques, denn auf Mittwoch und Donnerstag ist starker Mistral angesagt und wir denken dort zwischen den hohen Felswänden sind wir schön geschützt. Nur leider bläst es schon heute aus dem Vollen, wenn auch aus südwestlicher Richtung da wo die Calanques liegen. Keine Lust gegen den Wind an segeln, wir bleiben hier. Packen das Dinghi voll und geniessen den Tag am windigen Strand. Baden, Lesen und unzählige Seegurken fischen. Die Zeit vergeht schnell.

Am Abend beginnt der Wind sich zu drehen.

 

 


Sonntag 05.07.2015

Port St. Louis

15 Seemeilen/ Total: 30

Wetter: noch hochsommerlicher

Familienstimmung: aufgeregt

Ramba Zamba

Sind zurück nach Port St. Louis gedüst. Wir erwarten Gäste. Jede Menge. Adis‘ Schwester Regina kommt mit ihren drei Kindern: Joël, Robin und Anouk.

Wir warten hier im Hafen auf sie, denn sie kommt mit dem Auto und da Adi den Schlüssel für den Parkplatz des Navy Service noch nicht zurück gegeben hat, können wir hier ihr Auto an einem sicheren Ort lassen.

Wir haben grad noch Zeit für eine kurze Aufräumaktion da kommen sie schon angebraust.  Regina hat in  4 Stunden Bleifuss den Weg von der Ligurischen Küste hierher geschafft. Drei Jahre ist es her, seit unseren letzten gemeinsamen Ferienwochen auf der Oxala. Damals in der Türkei, mit Yanis als Baby und Nikita in meinem Bauch.

Die Freude der Kinder ist riesig. Yanis springt um und auf seinen Cousins herum, Nikita kuschelt sich erst mal noch in meinen Arm.

Wir gehen zur Begrüssung  Glacé essen, das gibt einen kühlen Kopf zum nachher einpuffen der Taschen und Säcke. Aus dem Salontisch zaubern wir ein weiteres Doppelbett, darunter werden die Habseligkeiten Verstaut.

Die Kinder werden unruhig, also schnell alle ins Auto gepackt und nochmal an den Plage Napoleon. Der Wind rüttelt die See kräftig auf, die Wellen vergnügen Jung und alt. Für die nächsten Tage suchen wir mit dem Schiff ruhigere Ankerplätze, also toben wir uns hier nochmal in den Wellen aus.


Samstag 04.07.2015

Golf du Fos

15 Seemeilen/ Total: 15

Wetter: hochsommerlich

Familienstimmung: ausgelassen

Baden, Baden, Baden

Wir sind hier in dieser kleinen Bucht und machen nichst weiter als geniessen. Das schöne Wetter, das Meer, den Strand. Yanis kann nicht genug bekommen, schwaddert mit seinem Schwimmring stundenlang ums Heck herum, bis wir ihn zitternd und  mit blauen Lippen aus dem Wasser fischen.

Adi hat zwischendurch sein Coiffure Studio Badplattform eröffnet. Für ihn uns Yanis gabs eine Sträflingsfrisur, Nikita bekam einen Kunststudentinnen Schnitt. Meine blieben verschont, ich bin seiner Schere davon geschwommen.

 


Donnerstag 02.07.2015

Golf du Fos

15 Seemeilen/ Total: 15

Wetter: hochsommerlich

Familienstimmung: feierlich

Ein Tag voll Premieren

Als erstes ist es ein Tag an dem Yanis zum ersten Mal den ganzen Tag vier Jahre alt ist. Er muss immer wieder nachfragen, ob er denn nun immer noch Geburtstag hat. Dann sind wir tatsächlich losgesegelt. Einmal quer durch den Golf du Fos und liegen nun in einer kleinen Badebucht neben Martigues. Der neue Anker hält beim ersten Versuch wie geschmiert und schon springen wir zu viert von der Badeplattform ins Wasser. Yanis und ich schwimmen einmal ums Schiff. Er natürlich noch mit Schwimmring soweit ist er noch nicht. Nach dem Kuchen, geht’s mit dem Beiboot (Dinghi)  an den Strand die neuen Sändelisachen ausprobieren. Schnell merken wir Eltern, dass wir noch total unroutiniert sind. Die Bücher für uns zum Lesen fehlen und die Badehose für die Kinder. Schon nach 5 Minuten sind sie Pflotschnass und flitzen nackt herum, was nicht von allen am Stand goutiert wird. Also alle wieder rein ins Dinghi und zurück auf die Oxala zum richtig und mit Köpfchen packen. Sonnencreme und zvieri inklusive.

Jetzt sitze ich hier es ist kurz nach acht, alle schlafen schon tief und fest. Die Seebeine sind noch nicht ganz da, brauchen Schlaf und Zeit zum wachsen. Ich bin doch tatsächlich heute bei glatter See ein bisschen Seekrank geworden, musste mich mit Nikita in die Koje legen. Wir haben herrlich geschlafen bis zum Ankerfall. Yanis war auch etwas unleidig und blass um die Nase, ein ganz normaler Kaugummi und ein Globibuch mit Papi, schon ging es ihm besser. Nun  haue ich mich auch in die Koje und lass mir Seebeine wachsen.


Mittwoch 30.06.2015

Port St. Louis/ Sporthafen

1 Seemeilen

Wetter: sommerlich

Familienstimmung: prima

Weiter in ganz kleinen Schritten


Da liegen wir also immer noch. Die Mückenplage haben wir besser im Griff, alle prima geschlafen. Diesmal hält uns aber der Wind vom weiter Segeln ab. Südwind ist suboptimal, denn genau da wollen wir hin. Immerhin haben wir uns von der Mole in den Hafen verlegt. Hier sind wir näher am Spielplatz und im Juli gibt es jeden Mittwoche im Hafen ein Fest mit Strassenkünstler und Fressbuden. Leider fängt es erst nächste Woche an und beim Marokkaner ist wegen Ramadan bis Sonnenuntergang geschlossen. Hungrig stellen wir uns selber an den Herd. Ab morgen hält uns nichts mehr hier.

Gestern durften wir noch mit dem Auto von Gigi und Seppi einen Ausflug zum Strand machen. Schöne grosse Wellen und unendlich Platz zum verweilen. Sind mit müden Kindern und einer Tonne Sand im Auto zurück gekehrt.


Montag 29.06.2015

Port St. Louis/ Navy Service

0,003 Seemeilen

Wetter: schön

Familienstimmung: gut

Im Wasser

Endlich im Wasser und nichts wie weg, dachten wir immer, sagten wir immer und dann. Ha, ist ja wieder mal typisch, wir hängen immer noch hier an der Mole des Navy Service. Mit dem Einwassern hat alles zügig und gut geklappt. Kurz vor Mittag umschmeichelt kühles Wasser den frisch gestrichenen Bug der Oxala. Es wird merklich angenehmer im Schiffsinnern, wenn die brütende Sonne nicht mehr unsere Wände aufheizt. In erster Linie wollten wir hier weg auf Grund der Kinder, die werden hier von den Mücken derart zerstochen, sie sehen aus als hätten sie Windpocken. Gestern Nacht ist Yanis schreiend erwacht und rief: Mami chum schnäll, d’Mugge frässed mich uf! Wir haben alle möglichen kindertauglichen Spühsachen ausprobiert, ohne Erfolg. Nun habe ich Mückennetzte an die Luken  der Kojen montiert, alles andere bleibt ab Dämmerung geschlossen.

Der Grund wieso wir noch hier sind ist ganz einfach und typisch für die Seglergemeinde. Es sind die netten Nachbarn. Da ein Schwatzt dort ein Kaffee trinken und hier eine Einladung zum Apero. Hey was will man mehr….eine Mücken freie Nacht.

 


Sonntag 28.06.2015

Port St. Louise/ Navy Service

0 Seemeilen

Wetter: noch heisser

Familienstimmung: ganz okay

Adi flucht

Diese vermaledeite Ankerwinde. Ich habe Adi schon lange nicht mehr so schimpfen hören. Ansonsten bin ich ja die mit der schlechten Umgangssprache, aber heute übertrifft er mich um Längen. Es ist zum verzweifeln. Die neue Ankerwinde, ein anderes Modell in Form und Grösse passt einfach nicht in den Ankerkasten hinein. Immer ist irgendwo ein Spannten, eine Schraube oder eine Leiste im Weg. Adi kniet, sitzt und hängt vornüber im Angerkasten und flucht auf Teufel komm raus. Weitere Löcher werden ins Deck gebohrt und zum Schluss sogar einen Teil der Winde abgesagt. Ich assistiere so gut es geht, halte die Kinder ruhig, Wasser, Trinken und Schweisstuch für Adi bereit. Um 14 Uhr ist es soweit. Die Winde installiert und funktioniert. Jetzt erst mal Biertrinken mit Seppi, sagt Adi und verschwindet für eine Stunde.

Am Abend fluche ich. Wir räumen alles zusammen, damit wir morgen bereit sind zum Einwassern. So eine Werft ist gefährlich. Was der eine nicht mehr braucht und in die Schrotttonne wirft, empfindet der Andere als brauchbar. Adi hat in den letzten Wochen, jede Menge Fender, Tampen und Holz angesammelt. Man kann nicht genug davon haben. Sein Moto. Das lag bis jetzt alles schön unter dem Schiff versteckt und muss nun auf und unters Deck. Doch wohin. Ich verzweifle. Zu dem 10 Fender welche wir besitzen kommen nochmal 6 Stück, schön hinten aufs Heck gebunden. Da hängen übrigens schon 3 Ausenbordmotore. Man stelle sich das mal vor. Wir besitzen 1 kleines Beiboot, zwei Ruder und 4 Arme (zwei davon sehr stark) und dann haben wir dazu 3 Motore. Was machen wir damit? Ralley fahren? Mir hat Adi vorgeworfen zu viele Matchboxauto für die Kinder eingepackt zu haben. Also habe ich zähneknirschend den kleinen Bagger und das zweite Lastautöli in Zürich zurück gelassen. Danach musste ich Adi per Telefon davon überzeugen, dass er die 30 Musikcds‘ welche ich eingepackt habe, nicht wieder in die Schweiz zurück bringt. Sie sind prima in meinem Kleiderkasten (der übrigens deutlich weniger Kleider besitzt als den von Adi!) untergebracht und es hätten locker noch 30 mehr Platz.  Was mach in den mit meinem Ehemann, der ohne mit den Wimpern zu zucken „mein Schiff“ mit riesigen Fendern, unzähligen Holzleisten und unnötigen technischen Geräten zumüllt? Das Selbe wie er mit mir? Adi, was kein Platz hat, fällt über Bord! Mal schaun, ob er das mit dem versorgen auch so geschickt hinbekommt wie ich. Bis dann zurück lehnen und zuschaun.


Samstag 27.06.2015

Port St. Louise/ Navy Service

0 Seemeilen

Wetter: heiss

Familienstimmung: erstaunlich gut, dann verzweifelt und wieder fröhlich

Vom Suchen und Finden

Heute Morgen erstaunlich schön spielende Kinder. Auf dem Deck haben sie ihre Fantasie walten lassen, fuhren zusammen im Beiboot nach Afrika und Amerika, während ich auf ihre Kinder aufpassen musste. Dabei konnte ich in aller Ruhe weiter unser Reelingsnetz neu Festbinde (die alten Schnüre sind von Wind und Wetter zerfressen worden). Adi werkelt weiter an der Ankerwinde, bohrt fleissig neue Löcher ins Deck. Und dann verschwindet nach dem Mittagessen der kleine Nimbusschlüssel. Den ganzen morgen lag er auf dem Kartentisch. Jetzt ist er weg, alles andere auf dem Tisch scheint unberührt. Der Nibusschlüssel gehört zur Stichsäge von Seppi und die will Adi zurück bringen. Die grosse Suche geht los. Wir Ködern die Kinder mit einem Glace wer es findet. Yanis suche besteht darin uns immer wieder  zu frag: Wo isch er denn?, Nikita, die Hauptverdächtige in diesem Fall, legt sich schlafen. Adi sucht verzweifelt an den immer selben Orten und ich verbinde es zu Adis Unmut mit Abstauben und Boden wischen. War schon lange fällig. 2 Stunden später ist das Schiff blitzblank und ich halte den Schlüssel in der Hand. Er lag am Boden der Heckkabine unter dem kleinen Orangen Rucksack. Hätte ich nicht den Boden gewischt, wir hätten ihn wohl nicht dort gesucht.

Es gibt natürlich Glace und einen Ausflug zum Spielplatz für alle, danach ist es zu spät zum weiter arbeiten. 

Am Abend ein dickes Kompliment der Schiffsnachbarin an Adi. Die habe das Schiff gesehen als wir gekommen sind und sieht es nun wieder, es sei nicht mehr zu erkennen. Es geht runter wie Honig und wäre Adis Hahnenkamm zu sehen, er reichte bis zum Masttop!


Freitag 26.06.2015

Port St. Louise/ Navy Service

0 Seemeilen

Wetter: immer noch heiss

Familienstimmung: durchzogen

Zweiter Tag

Die Kinder werden unruhig und ich bin es schon. Da ist noch so viel was man machen könnte. Nur nicht immer einfach wenn man nebenher noch zwei Kinder die sich furchtbar langweilen in Schach halten muss. Yanis ist heute morgen als Pirat erwacht. Ein Auge von Moskitos zerstochen und so angeschwollen, er bringt es kaum auf. Unser Plan das Schiff heute ins Wasser zu setzten wird wegen Kapazitätsmangel der Werft auf Montag verschoben. Dafür entdecken wir im Hafenbüro das Paket unserer Ankerwinde. Jiuhui. Adi schreinert mal kurz eine neue Grundplatte dazu. Yanis darf sie lackieren und entscheidet sich für eine wohltuende Pause seines Piratengejauls.

Wir leihen uns das Auto von Gigi und Seppi, machen einen Grosseinkauf, laden sie dafür zu Adis' Lammcouscous ein.

Nebenbei noch eine Fock aus zweiter Hand gekauft, da sich unsere Gestern von der Sonne müde bestrahlt in Fetzen auflöste.

Donnerstag 25.06.2015

Port St. Louise/ Navy Service

0 Seemeilen

Wetter: schön und heiss

Familienstimmung: beschäftigt

Viel zu tun

Ich fasse mich kurz, wir haben alle viel zu tun. Die Kinder mit ihrem neuen zu Hause entdecken und ganz viele Fragen stellen. Von Yanis kommt die ganz essentielle Frag: Wann segeln wir endlich los und wann darf ich das Beiboot benützen? Nikita staunt nur und macht Yanis alles nach, ausser von der Decklucke hinunter aufs Bett springen. Das ist ihr dann doch zu riskant.

Adi hat es nicht so mit Auspacken deshalb hat die letzten beiden Wagenladungen in Säcken und Taschen im ganzen Schiff verteilt. Ich puffe ein und habe ein kleines einsehen. Wir haben deutlich zu viel. Es gibt ja Leute die kommen mit 100 bis 250 Gegenstände in ihrem Leben aus. Sollte ich mir auch als Vorbild nehmen. Drei Migrosäcke voll haben wir schon  für unseren ersten Besuch schon in die Mittelkabine gestellt. Die kommen zurück in Estrich an der Klosbachstrasse. Der Rest verschwindet wie von Zauberhand, in den Schapps, unter den Betten und stillen Ecken dieses Schiffs.

Nebenbei, da schön Windstill ziehen wir alle Segel hoch, inklusive Sonnendach. Es wird so deutlich kühler im Schiff.


Mittwoch 24.06.2015

Unterwegs

Einige Bahnkilometer

Wetter: schön und heiss

Familienstimmung: gut

Die Reise

Es ging erstaunlich gut. Dafür, dass ich am Morgen, ehrlich gesagt noch am Rande eines Nervenzusammenbruchs war. Zwei Nächte kaum geschlafen, seit Tagen ein zwicken und zwacken im Rücken, ein 10 Stündige Reise vor mir mit 40 Kilo Gepäck  und schon beim erwachen quengelnde Kinder. Dann kamen Nani und Neni um uns auf den Bahnhof zu bringen und alles lief wie geschmiert. Spielwagen bis auf Genf mit Rutschbahn und anderen Kinder zum Spielen. Gemütliches Umsteigen. Nach dem Pick Nick im TGV schläft Nikita zwischen den Koffern ein, Yanis wird von mir mit Farbstift  und Papier eingedeckt, auch ich komme so zu einer wohltuenden Siesta. Am Lyon löst mich eine junge Dame mit reisender Katze als Unterhalter ab. Die Kinder sind hin und weg, umgarnen die Katze bis sie unter ihren streichelnden Händen wohlig Schnurrt. Von Marseille bis Arles eine Fahrt im Gepäckwagen, weil alles andere Besetzt, dafür mit viel Auslauf für die Kinder. Und weiter im letzten Bus nach Port St. Louis, wo Adi uns in Empfang nimmt.

Angekommen.

 


Sonntag, 21.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen

Gewürfelt

Die Würfel sind gefallen, die Bahnbillette gekauft. Adi reist morgen nach Südfrankreich, ich folge mit den Kindern am Mittwoch. Das Cockpit ist noch nicht gestrichen, deshalb gönnen wir Adi diesen Vorsprung.

Wir freuen uns, dass es endlich los geht, auch wenn wir und die Füsse noch etwas vor Ort vertrampen müssen. Das Wochenende war schön, aber streng. Grillabend, Brunch, Nachtessen, Café trinken...nun wird es Zeit für uns als Familie, Zeit für uns zum sein.

Freitag, 18.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen

Wieder da

Adi ist wieder da und das ist gut so. Ich merke es ist Zeit zum Aufbrechen egal wie fertig das Schiff ist. Pläne werden geschmiedet, aber mehr davon im nächsten Beitrag.

 

Dienstag, 16.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen

Skypen

Ein SMS von Adi: Skypen heute Abend. Klingt gut und nett nur der Nebensatz beunruhigt mich ein bisschen. Bei uns viel Gewitter und sintflutartigen Regen, die Ganze Werft unter Wasser.

Wir skypen diesmal mit Bild und Ton. Den Computer meiner Eltern habe ich mit Headset und Kamera aufgepimpt. Die Kinder total glücklich dürfen auch ein paar Worte und Grimmasen von sich geben vor dem ins Bett gehen. Adi freuts hat fast Tränen in den Augen und ein gebrochenes Herz. Seine Bilanz dafür  ist nicht so rosig. Der Mast steht, wenn auch noch etwas schepps, weil es nicht ratsam ist bei Gewitter an den Wanten rumschrauben, ansonsten nicht viel gemacht ausser Lesen und Gulasch kochen. Ist ja klar, bei Regen kann man kein Deck streichen. Das machen wir dann unterwegs, sagt Adi. Den Spruch kenne ich, er wurde weder ohne Kind noch mit einem ruhigen Baby umgesetzt. Ich befürchte zwei bewegungsfreudige Kleinkinder sind kein grosse Hilfe dabei. Aber dann kommt erst die Hiobsbotschaft, schön verpackt. Also Jrene, der neu Anker ist da. Ach so, ein neuer Anker haben wir bestellt, habe ich ganz vergessen. Aber die Ankerwinde kommt erst in zwei Wochen. Was?!? Wieso?!? Das bedeutet, dass wir noch zwei weitere Wochen warten müssen bis es los gehen kann. Das geht nicht. Mit den Kindern zwei Wochen auf dieser Werft im Nirgendwo.  Adi versucht mich zu  beschwichtigen. Zählt Möglichkeiten auf, wo wir hin segeln und von Hand Anker könnten oder dass wir uns nach Martigue verholen in den Hafen, da wären wir in einer Stadt mit Bus und Anschluss zum Strand. Ich könnte es mir auch vorstellen noch eine weitere Woche hier im Hotel Mama wohnen und Adi streicht eben das Deck fertig. Doch Monsieur will zurück in die Schweiz und uns holen, hat das Reissen nach Kinder und Frau. Verstehe ich ja auch, aber….eines muss er mir versprechen. Bevor er nach Hause kommt, steht der Mast gerade und das Cockpit ist gestrichen. Da ist es grad am nötigsten und wie ich mir denken kann am umständlichsten um Unterwegs gemacht zu werden. Weil da spielt sich ja die Hälfte des Schiffleben ab.

Danach ein wohltuendes Telefonat mit Carmen. Eine Schiffsehefrau wie ich mit einem sehr genauen und talentierten Handwerker gesegnet. Sie spricht mir aus der Seele: Ach ich weiss doch wie das ist, alles geht länger, alles ist komplizierter, alles wird genauer gemacht als wir uns das vorstellen. Dann muss man auf dieses und jenes warten, hier fällt noch was an und alle Welt denkt sich wohl, was wursteln denn die da bloss rum.


Samstag, 13.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen

Beweise

Adi hat mir heute ein paar Bilder geschickt die mein Herz hüpfen lassen. Sieht doch super aus. Oder. Oh wie freue ich mich auf unsere unverkennbar schöne Oxala. Sie strahlt einem doch richtig an. Und ich mit ihr.


Freitag, 12.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen

Pläne

Gestern ein etwas kompliziertes Telefonat mit Adi. Geplant war zu Skypen. Adi hat sich dazu extra beim Marokkaner mit dem Wifi Anschluss eingenistet und dann verpatze ich das Ganze, weil ich kein Micro habe. Ich depperts hab gar nicht daran gedacht. Immerhin konnte ich Adi mal wieder betrachten wie er ein Sandwich und Pommes ist. Telefoniert haben wir dann Schlussendlich über den Festnetzanschluss im Restaurant.

Es ist so. Adi braucht noch ein paar Tage. Ihr fragt Euch sicher, was er denn so macht, aber es ist so. Der Rost steckt bei uns unter den Fensterahmen. Das bedeutet, Fensterrahmen vorsichtig abfriemeln, Klebstoff abknubbeln,  vorsichtig aber gründlich Rost abschleifen, Rostschutz auftragen, warten Pinseln nochmal Pinsel, Spachtelmasse auftragen, überstreichen, nochmal überstreichen etc.

Für die neue Rollanlage müssen noch Teile besorgt werde, die er mühsam in diversen Läden zusammen suchen muss und dann stimmt es doch wieder nicht, also alles zurück. Drumm bin ich noch hier. Aber nächste Woche, soll es wirklich los gehen!


Donnerstag, 11.06.2015

Zollikerberg und Kerzers

0 Seemeilen

Papiliorama

Familienausflug nach Kerzers in Papiliorama. Meine Schwester mit ihrem Sohn Luca, mein Bruder Martin mit Aurelia und den Kinder Lionel und Noah. Wir haben uns alle auf den Weg ins Freiburgische gemacht. Ein schöner Tag. Warm, wärmer, heiss. Fledermäuse die unsere Köpfe umschwirren, Sommervögel die Nektar von unseren Finger lecken und dieser tolle Spielplatz unter den schattigen Bäumen. Da wären wir gerne noch länger verweilt bei guten Gesprächen und fröhlich kletternden Kindern. Wenn der Tag nur nicht so schnell vorbei ginge.


Mittwoch, 10.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen

Tourist

Wir haben uns ab Juni in der Schweiz abgemeldet und sind nun offiziell im Ausland. Ich und die Kinder eben noch inoffiziell in der Schweiz oder eben quasi als Tourist. So habe ich mich heute Nachmittag ganz touristisch durch die Bahnhofstrasse treiben lassen. Meine Eltern haben die Kinderbetreuung übernommen und ich durfte zum Coiffure wie ich das immer im Ausland mache, weil es da günstiger ist, ausser man ist als Tourist in der Schweiz. Dafür lebe ich dann die nächsten Monate günstiger. Danach noch mein Geburtstagsgeld an der Bahnhofstrasse verchrömled und dabei die schönen Sommerkleider bewundert. Nichts davon gekauft, weil Adi jetzt schon behauptet, ich habe zu viel Kleider eingepackt. Was nicht in meinen Schiffschrank passt fliegt raus. Ab in den  Container auf der Werft. Der ist gross, im Vergleich zu meinem Schiffschrank…

Adi immer noch fleissig, heute sogar in Telefonierlaune. Nur ich nicht da, weil ganz touristisch im Flamingo in Dietlikon mit Sandro und Fränzy zum Abschied.

Bild: von Yanis für Adi gemalt und damit wir nicht vergessen für wen er es gemacht hat, hat er noch ADI darauf geschrieben, wer findet es?


Montag, 08.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen, aber ein paar Abschiede weiter

Administration

Gut bin ich noch da und kann das ein oder andere von hier regeln. Zum Beispiel, wieso unsere ehemalige Krankenkasse immer noch automatisch Geld von uns abzwackt. Einfach noch schnell die Prämien einkassieren, obwohl wir gekündet haben und wieso ist die Kündigungsbestätigung von Adi noch nicht da. Dann jede Menge Post die trotz abmelden noch kommt, bei Amazon bestelltes und dann vergessenes abholen etc. Gut bin ich noch da.

Gut ist Adi in Frankreich, bereitet fleissig den Mast zum aufrichten vor und hat mir Gestern per SMS geschrieben, dass er am weiss streichen ist. Bedeutet dass, er ist schon am Deck pinseln. Das würde mich in wahres entzücken versetzten. Endlich keine Rosttränen, keine grauen Flecken und braune Kratzer mehr. Endlich kein Schiff mehr im „shabby look“. Aber wer weiss, vielleicht hat er auch nur den weissen Wasserpass gemeint. Ich frag jetzt mal nicht nach, sondern lasse mich überraschen.


Freitag, 05.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen

Knockout

So müde, ich war so müde und kalt hatte ich bei dem angeblich warmen Wetter. Um mich alle in Badekleider und ich wünschte mir nichts mehr als ein Fleecepulli. Dann kam das klopfen im Kopf und die Schmerzen in den Gliedern. Alles klar, eine Sommergrippe im Anmarsch. So konnte ich auch meinen Impuls die Kinder in dicke Winterkleider zu zwänge unterdrücken, ich war ja die frierende. Zwei Tage Bett hüten. Ein Tag hat sich Nikita zu mir gesellt mit stöhnen und jammern und Aua da und da und da. Die Arme. Nur gut, ist das bei Kindern schwupps vorbei und sie hüpfen wieder auf den Betten rum.

Ich bin auch wieder auf dem Damm und unendlich froh, dass meine Eltern so spontan als Babysitter eingesprungen sind. Danke!

 


Dienstag, 02.06.2015

Zollikerberg

0 Seemeilen, dafür ein Haus weiter

Purzeltage

Die Tage überschlagen sich buchstäblich. Ein Ereignis jagt das Andere.

Am Freitag grosser Putztag Zum Glück haben meine Eltern am Morgen die Kinder geholt, so dass Adi und ich uns um nichts anderes kümmern mussten als die Sauberkeit der Wohnung. Erst wuselten wir wieder wie Ameisen auf einem Waldboden durch die Wohnung, schrubbten da was, putzten dort ein Fenster, staubten da die Türe ab. Bis Adi sagte, was ich dachte: Wir kommen nicht voran! Also neuer Plan. Zimmer um Zimmer. So arbeiteten wir uns langsam aber stetig vorwärts, bis wir um 17:00 in der Küche standen und Adi der Handwerker seinen Feierabenddrang  verspürte. So, meinte er, lass uns aufräumen und gehen, den Rest machen wir morgen. Was, spinnst Du, morgen um 9 Uhr ziehen vier Studenten in unsere Wohnung, wie soll das gehen? Ich als Schichtarbeiterin, putze lieber heute bis spät in die Nacht als morgen vor Sonnenaufgang. Adi sieht das nicht so eng, er meint die Küche kann auch noch geputzt werden, während andere einziehen, was ich jedoch nicht so optimal finde. Ich brauche ihn nicht lange überreden, nur so viel: Adi, morgen um 10 Uhr trinke ich lieber ein Abschiedskaffe mit unseren Nachbarn als hier in der Küche stehen und putzen. Also hängen wir noch eine Spätschicht an und sind um 20 Uhr fix und fertig. Wie kann eine saubere Wohnung so dreckig sein.

 

 

 

Am Sonntag Schlüsselübergabe. Wir wie immer etwas zu spät, die Jungs stehen frisch und motiviert da. Die Birke beim Hofeingang wird um einen Ast erleichtert, damit der grosse Umzugswagen hineinfahren kann. Dann geht’s los. Unser Sofa und der schwere Esstisch landen auch noch im Estrich. Ich putze schnell eine vergessen gegangen Fensterscheibe und dann ziehen die Jungs ein. Ein riesen Sofa, ein grosser Fernseher und Kühlschrank mit kaltem Bier was braucht es mehr. Oh süsses  Studentenleben. Adi und ich verkrümeln uns, reihum sagen wir Tschüss und ziehen vorübergehend bei meinen Eltern im Zollikerberg ein.

 

Gestern mein Geburtstag. Gefeiert von früh bis spät. Am Mittag wird Esther  in Watt überrascht. Sie hat wie ich heute Geburtstag. Unsere Männer stellen sich in die Küche und bereiten das Mittagessen vor, während wir auf der Terrasse Campari schlürfen. Der Nachmittag vergeht gemütlich im schönen Garten. Die Kinder toben ums Haus, wir sitzen im Gras und quatschen, müde von Sonne und dem Rausch des Lebens. Am Abend gibt’s Cannelloni im Zollikerberg, mit Familie und daher gelaufenen. Es finden alle einen Platz die zum Gratulieren kommen  an unserem runden Tisch.